Frage an Christian Lindner von Janina K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Lindner,
wieso stellt sich Ihre Partei gegen eine komplette Legalisierung von Cannabis, und möchte lediglich Modellprojekte ermöglichen?
Hinsichtlich der fortschreitenden Internationalen Legalisierung von Cannabis (US-Bundesstaaten, Kanada, Mexiko, Südafrika, Luxemburg) muss man den Tatsachen doch ins Auge sehen.
Cannabis ist hierzulande trotz des Verbots leichter, in größeren Mengen und günstiger verfügbar als je zuvor. Selbst die UN ist mittlerweile zu den Schluss gekommen, dass die "War on Drugs" kläglich gescheitert ist. Feldexperimente beweisen, dass eine Legalisierung nirgends zu eine Anstieg des Konsums geführt hat, auch nicht unter Jugendlichen.
Wieso halten Sie es dennoch für nötig, den Umweg über Modellprojekte zu gehen, ehe man Cannabis ordentlich legalisiert?
Beste Grüße
J. K.
Sehr geehrte Frau K.,
danke für Ihre Frage.
Dass man bei einem solchen Unterfangen mit Modellprojekten startet, ist nicht Außergewöhnliches. Die Implikationen dieser Entscheidung wollen im Vorfeld ausgetestet werden, denn die Erfahrungen anderer Länder lassen sich nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen. Im besten Fall können die gewonnen Erkenntnisse dazu genutzt werden, Kritiker zu überzeugen. Ich sehe solche Projekte nicht als Umweg, sondern als Zwischenschritt hin zu einer Legalisierung und kontrollierten Abgabe.
Wir sind uns darüber einig, dass die bisherige Politik der Repression und Kriminalisierung gescheitert ist. Präventionsprogramme und Aufklärung sollten die Antwort sein – nicht Bußgelder und Haftstrafen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner