Frage an Christian Lindner von Florian B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lindner,
Vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner letzten Frage. Ich habe durchaus noch mehrere fragen ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich ihnen noch mehrere stellen werde. Mal kurz was zu meiner Peson. Ich bin 30 jahre alt, in einer Beziehung ohne kinderwunsch. Ich arbeite als KfZ Lackierer bei Porsche und verdiene dort auch ganz gut. Ich habe gelesen das mit meinem Gehalt schon zu den oberen 10 % in Deutschland gehöre. Ich zähle mich aber eigentlich eher zur Mittelschicht. Ich sehe aber mittlerweile das die Mittelschicht immer kleiner wird. Und mit sorge sehe ich das die ich nenne es mal finanzielle Unterschicht immer größer wird. Welcher Friseur oder normaler Verkäufer kann mit seinem verdienst sich noch groß was leisten. Von privater Altersvorsorge ganz zu schweigen. Nun meine Frage. Wäre es nicht an der Zeit private Altersvorsorge Neu zu denken. Z.B. Steuerfreiheit bei Aktiensparplänen die ausschließlich zur Altersvorsorge genutzt werden. Aber auch unser Staatliches Rentensystem Neu zu denken. Z.B. nach Norwegischem Vorbild? Da würde ich mich sehr für ihre Meinung interessieren. Vielen dank wieder im voraus.
MfG
F. B.
Sehr geehrter Herr B.,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht.
Gerne können Sie mir weitere Fragen stellen - für einen tiefergehenden Dialog ist Abgeordnetenwatch aber nicht die richtige Plattform. Sie können sich gerne an mein Büro wenden, ggf. können wir für Sie einen interessanten Austausch mit der FDP vor Ort herstellen.
Zu Ihrer Frage: Ja, die private Altersvorsorge muss neu gedacht werden. Teile der Bundesregierung schüren Zweifel an der privaten Vorsorge, diese ist aber wichtiger denn je! Für Lebensversicherer und Versorgungswerke, aber auch für Privatpersonen müssen rentablere Anlageformen einfacher möglich werden, z. B. Investitionen in Aktien und Infrastrukturprojekte. Zusätzlich soll der Staat, der klammheimlich von der Niedrigzinspolitik profitiert, die Bürgerinnen und Bürger bei Steuern und Abgaben entlasten, um mehr Spielraum für private Vorsorge zu schaffen.
Wir Freie Demokraten fordern einen flexiblen Renteneintritt nach skandinavischem Vorbild (norwegischer Pensionsfonds ist ein gutes Stichwort), eine bessere kapitalgedeckte Vorsorge und mehr Transparenz durch digitale Tools. So empfehlen es zum Beispiel auch der IWF oder die OECD. Außerdem wollen wir gezielt denen helfen, die von Altersarmut bedroht sind, etwa durch Freibeträge bei der Grundsicherung. Dazu gehört, die Beantragung und Auszahlung unter dem Dach der Rentenversicherung zusammenzuführen, damit kein Versicherter im Alter zum Sozialamt gehen muss.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner