Frage an Christian Lindner von Christian P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lindner!
Die Bundesbank weißt bei den Target2 Salden per 31.01.2018 eine Forderung in Höhe von 882 Millarden Euro gegenüber anderen Eurostaaten aus. Diese Forfderung ist im Grunde nichts anderes, als zinsloser Kredit den der deutsche Staat anderen Eurostaaten gewährt, ohne überhaupt ein wirksames Mittel in der Hand zu haben diese Forderungen eintreiben zu können. Wie steht die FDP zu diesem, der Öffentlichkeit fast verschwiegenem Problem und was will die FDP gegen diese verdeckte Staatsfinanzierung unternehmen?
M.f.G.
Sehr geehrter Herr P.,
vielen Dank für Ihre Frage zu den Target-Salden.
Dass die Höhe der Forderungen der Bundesbank gegen das Eurosystem Besorgnis erregt, kann ich nachvollziehen.
Ich halte aber dazu an, die Diskussion nicht ins Unsachliche abdriften zu lassen. Ich teile hier die nüchterne Einschätzung des Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Herrn Dr. Jens Weidmann. In einem Interview legte er kürzlich dar, dass die Debatte um die Target-Salden nicht den Kern der geldpolitischen Risiken treffe: die Target-Salden können ein Indikator für Risiken der Geldpolitik sein, müssen es aber nicht.
Entscheidend sind aus meiner Sicht nicht die Salden als solche, sondern die dahinterstehenden geldpolitischen Risiken. Diese zu reduzieren, dafür setze ich mich ein.
Für eine detaillierte Erklärung der Target-Salden empfehle ich Ihnen einen Blick in das Interview von Herrn Dr. Weidmann: https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Interviews/2018_08_19_weidmann_fas.html
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner