Frage an Christian Lindner von Elisabeth V. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lindner,
mit Verlaub, ich fange an mit einem aussagekräftigen Zitat aus der Karlsruher Freiheitsthesen -April 2012 der FDP, These 68 :" Dabei vertrauen wir auf die Vernunft jedes Einzelnen. Die repräsentative Demokratie sollte deshalb um direktdemokratische Elemente ergänzt werden... Wir Liberalen SETZEN UNS DARÜBER HINAUS FÜR DIE EINFÜHRUNG VON VOLKSBEGEHREN UND VOLKSENTSCHEIDEN AUCH AUF DER EBENE DES BUNDES EIN."Herr W.Kubicki ist nach Brexit sehr skeptisch geworden, Sie sehen ja auch eine "Gefahr" darin -so in einem Gespräch von Ihnen mit Herrn Hirz bei PhoenixTV-Im Dialog- neulich. Glauben Sie tatsächlich in der Zwischenzeit ab 2012 dass eine qualifizierte Mehrheit aus deutschen souveränen Wähler sich so leicht wieder von zweifelhaften "iliberalen" Stimmungen "verführen" lässt, also das nicht mehr mit der "Vernunft jedes Einzelnen" bei einem bundesweiten ersten Volksentscheid zu rechnen ist, bitte?? Danke für die Aufmerksamkeit. Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch 2018!
Sehr geehrte Frau V.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
In der Tat zweifle ich an der Notwendigkeit der Einführung von Instrumenten der direkten Demokratie auf Bundesebene. Ich möchte allerdings betonen: Meine Ablehnung dieser Änderung beruht nicht auf einem pessimistischen Menschenbild, sondern auf meinem Vertrauen in das aktuelle politische System. Dieses besteht bereits seit vielen Jahrzehnten und funktioniert.
Ich bedanke mich für Ihre guten Wünsche und verbleibe
mit besten Grüßen
Ihr
Christian Lindner