Frage an Christian Lindner von Wolfgang G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Lindner,
seit Ende März 2017 bin ich leider krank geschrieben. Trotz annähernd 50 angesprochener Facharzt-Praxen (persönlich, Mail, Telefon) ist es mir, aufgrund intensiver und tatkräftiger Mithilfe der AOK, gelungen im Oktober erste Termine bei einer Fachärztin zu bekommen. Eine Reha-Maßnahme wurde mittlerweile, aufgrund der fehlenden Bewertung durch einen Facharzt, von der DRV auch im Widerspruchsverfahren abgelehnt.
Meines Erachtens kann es weder sinnvoll noch kostensparend sein, dass Kassenpatienten in den Wirrungen des Gesundheitssystems „hängen“ bleiben obgleich der Wille zur erneuten Arbeitsaufnahme vorliegt. Ebenso kann nicht sinnvoll sein, dass die Diagnose des Hausarztes nicht ausreichend ist um in eine Reha-Maßnahme aufgenommen zu werden, obwohl die Diagnose mittlerweile von der Fachärztin bestätigt ist.
Leider kein Einzelfall. Aufgrund meiner Krankheit habe ich im Juni 2017 eine Überweisung zum Augenarzt erhalten. Als GKV-Mitglied wurden mir, bei persönlicher Vorsprache, in allen ortsansässigen Praxen Termine angeboten – allerdings war der nächstmögliche Termin im Oktober. Hierauf habe ich mir erlaubt, die selben Praxen telefonisch zu kontaktieren und mich als PKV-Mitglied auszugeben. Bereits nach genau 7 Tagen hätte ich einen Termin erhalten. Selbstverständlich habe ich am Ende der Telefonat darauf hingewiesen, dass ich doch kein PKV-Mitglied wäre und habe die Termine meinerseits abgesagt.
Was werden Sie in der laufenden Legislaturperiode tun um das Gesundheitswesen gerechter und effizienter zu gestalten?
Mit freundlichen Grüßen
W. G.
Sehr geehrter Herr Garke,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
Lange Wartezeiten für Facharzttermine sowie überbordende Bürokratie sind leider Dauerprobleme des Gesundheitssystems.
Zwangsrationierung durch Budgetierung, Ärztemangel auf dem Land, unterfinanzierte Krankenhäuser mit wirtschaftlichen Fehlanreizen bei der Patientenversorgung sind weitere Beispiele. Viele Menschen zweifeln deshalb, ob ihr Wohl noch im Mittelpunkt der medizinischen Versorgung steht.
Leitbild unserer Gesundheitspolitik sind mündige Patientinnen und Patienten. Deshalb treten wir Freie Demokraten weiter für die freie Arzt-, Krankenhaus-, Therapie- und Krankenkassenwahl ein und wollen allen Menschen eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sichern. Dabei setzen wir auf die Möglichkeiten der Selbstverwaltung und des Wettbewerbs für effektive Lösungen. Zudem wollen wir die Chancen des medizinischen und digitalen Fortschritts nutzen und das Gesundheitssystem an die demografische Entwicklung anpassen.
Unter anderem treten wir Freie Demokraten dafür ein, dass die ambulante ärztliche Versorgung und die Niederlassung in eigener Praxis mit Übernahme einer langfristigen, wohnortnahen Verantwortung für die Patientenversorgung wieder an Attraktivität gewinnen. Denn niedergelassenen Haus- und Fachärzte bilden die Basis der flächendeckenden und hochwertigen ambulanten ärztlichen Versorgung in unserem Land.
Weitere Details zu unseren Positionen in der Gesundheitspolitik finden Sie hier: https://www.fdp.de/wp-modul/btw17-wp-a-108
Beste Grüße
Ihr CL
Christian Lindner MdB
Bundesvorsitzender der FDP
Vorsitzender der Fraktion der
Freien Demokraten im Deutschen Bundestag
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