Frage an Christian Lindner von André M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lindner,
Sie begründen Ihren Ausstieg aus den Koalitionssondierungen damit, dass Sie das bisherige Ergebnis Ihren Wählern gegenüber nicht vertreten können, weil es nicht dem entspricht, was Sie vor der Wahl versprochen haben.
Ich frage mich (und hiermit auch Sie), was Sie erwartet haben. Auch die anderen Parteien haben Ihren Wählern vor der Wahl ja etwas versprochen, und in einer Koalition von vier so verschiedenen Parteien kann keine Partei ihr Programm ohne gravierende Abstriche umsetzen - die Programme stehen sich ja teilweise diametral gegenüber. Das hätten Sie aber meines Erachtens auch vor den Sondierungen wissen müssen, warum sind Sie also überhaupt in die Gespräche eingetreten, wenn Sie nicht auch zu schmerzhaften Kompromissen bereit waren?
Freundliche Grüße,
André Meyer
Sehr geehrter Herr M.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wir sind gebeten worden. Also haben wir uns nicht verschlossen. Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs haben wir mit 50:50 angegeben. Wir waren zu Kompromissen bereit - aber alles hat Grenzen. Wie Sie sagen: Die Programme sind teils widersprüchlich. Dann muss man sagen: Es geht nicht.
Beste Grüße
Ihr CL