Frage an Christian Lindner von Konstantin H. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr H.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Eine Erbschaftssteuer von 100 Prozent wäre Enteignung. Wir Freie Demokraten haben Respekt vor dem privaten Eigentum. Bedenken Sie bitte, dass mit Ihrem Vorschlag letztlich alle Unternehmen irgendwann zu Staatsbetrieben werden, weil eine Unternehmensnachfolge gar nicht möglich wäre.

Ich persönlich befürworte eine rechtssichere, unbürokratische und aufkommensneutrale (!) Erbschaftssteuer im Rahmen einer Flat Tax mit geringem Steuersatz. Es sollte einen Freibetrag geben, aber alle Vermögensarten sollten dann einbezogen werden. Die von der Großen Koalition erneuerte Ausnahme von Betriebsvermögen halte ich nämlich wieder für verfassungsrechtlich riskant.

Die Ermittlung der Besteuerungsgrundlage ist davon unabhängig zu betrachten. So halte ich eine Ermittlung des Betriebsvermögens nach dem "Stuttgarter Verfahren" auf Basis von Substanz- und Ertragswert für denkbar. Außerdem soll die Steuerschuld über zehn Jahre beglichen werden können - inklusive Stundung im Härtefall wie bisher.

Weitere Details zum Konzept der FDP Nordrhein-Westfalen finden Sie in einem Beschluss des Landesparteitags der FDP-NRW: www.fdp.nrw/sites/default/files/2016-11/beschluss/A-16-2-04-LaVo_Erbschaftssteuer.pdf .

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner