Frage an Christian Lindner von Andreas K. bezüglich Soziale Sicherung
Wie sind Ihre Vorstellungen in Richtung sichere Rente für alle. Dieses Thema nimmt z.Z. wenigstens die SPD mit auf in den Wahlkampf. Ich denke es ist höchste Zeit das die Politik sich mit diesem Thema befasst, auch wenn es mit unangenehmen Empfindungen behaftet ist. Das es nichts geschenkt gibt wissen alle Wähler / Bürger. Nur muß unser komplettes Rentensysthem umgekrempelt werden! Eine Kasse für alle , in die auch alle auch Beamte einzahlen! Einfach nur die Hand aufhalten geht nicht. Es gibt ein skandinavisches Land, welches schon vor Jahren sein Rentensysthem grundlegend auf andere Beine gestellt hat und jetzt davon so gut provitiert, das sich deren Rentner keine Sorgen mehr um eine gute Rente machem müssen, ohne die Angst vor Altersarmut!!file:
Herzlichen Dank für Ihren Einsatz
Andreas Krämer
Sehr geehrter Herr Krämer,
haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail über abgeordnetenwatch.de .
In der Rentenpolitik setzen wir Freie Demokraten auf ein Baukastensystem. Denn das Praktische an Bausteinen ist, dass man sie immer wieder neu und vielseitig kombinieren kann. So kann sich jeder flexibel die Altersvorsorge zusammenstellen, die zu seinem Lebensweg passt. Es muss ganz selbstverständlich werden, dass eine individuelle Kombination verschiedener Elemente das spätere Alterseinkommen ausmacht. Es ist unumgänglich, das Rentenniveau in der gesetzlichen Rente daran anzupassen, dass die Menschen in Deutschland immer älter und zugleich weniger werden. Als einzige Alternative zu drastisch steigenden Beitragssätzen ist die ergänzende Vorsorge unverzichtbar.
Betriebliche und private Altersvorsorge müssen daher attraktiver werden. Zum Beispiel durch mehr Verbraucherfreundlichkeit und Vergleichbarkeit der Produkte. Zudem sollte ergänzende Altersvorsorge auf eine breitere Basis gestellt werden. Dazu sollte in allen Bereichen geförderter Altersvorsorge die Möglichkeit ausgeweitet werden, auch in Infrastruktur, Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen zu investieren. So könnte die Mitte der Gesellschaft auch stärker an den Chancen von Globalisierung und Digitalisierung teilhaben.
Unser Berufsleben wird zudem immer bunter. Gerade in der digitalen Arbeitswelt warten viele neue Tätigkeitsfelder und Geschäftsideen. Daher wird sich auch die berufliche Situation vieler Menschen häufiger verändern. Sie können öfter zwischen Anstellung und Selbstständigkeit, Voll- und Teilzeit sowie In- und Ausland wechseln. All das muss ohne Nachteile für die eigene Alterssicherung möglich sein. Wer etwa aus der Anstellung in die Selbstständigkeit wechseln will, darf nicht benachteiligt werden, sondern muss zum Beispiel seine Riester-Förderung im "Rentenbaukasten" behalten können. Diese soll daher künftig ganz einfach allen zur Verfügung stehen. Wir Freie Demokraten wollen die berufsständischen Versorgungswerke und die Möglichkeit zur Gründung weiterer Versorgungswerke dauerhaft erhalten. Zunehmend sind ehemalige Selbstständige auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen, für die die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aufkommen müssen. Um dieser Gefahr vorzubeugen, sollen Selbstständige künftig für eine Basisabsicherung im Alter vorsorgen. Dies soll zu einer Absicherung oberhalb des Grundsicherungsniveaus führen. Alle Selbstständigen, die nicht Pflichtmitglied in einem berufsspezifischen Alterssicherungssystem sind, sollen dabei die Freiheit haben, ihre Vorsorgeform selbst zu wählen. Zusätzlich zu dieser Wahlfreiheit wollen wir weitreichende Übergangsvorschriften und Karenzzeiten bei jeder Gründung schaffen.
Das Problem der Alterung der Gesellschaft lösen wir nicht, indem wir den Kreis der Einzahler (z.B. Beamte) vergrößern - denn die werden irgendwann auch etwas ausgezahlt bekommen wollen! Es geht an Vorsorge kein Weg vorbei. Hier haben wir einmal ein Konzept ausgearbeitet, das Sie hier zum Nachlesen finden: https://www.fdp.de/content/beschluss-des-67-ord-bundesparteitages-fuer-eine-moderne-altersvorsorge .
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner