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Christian Lindner
FDP
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Frage von Christian H. •

Frage an Christian Lindner von Christian H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Lindner,

Ich als liberaldenkender Student möchte Sie fragen, warum sich die FDP nicht für eine Cannabislegalisierung ausspricht.
Wäre das nicht im Sinne des Liberalismus, den Bürger selbst die Entscheidung über den Konsum zu lassen. Des Weiteren würde die Staatskasse aufgebessert werden, kranken Menschen (wie meiner Mutter) würde nicht Medizin verweigert werden, welche sie eigentlich bräuchten. Es könnte der Kampf gegen harte Drogen wie Crystal besser finanziert werden und den sog. Räuchermischungen der Absatzmarkt entzogen werden. Natürlich würde auch die FDP wieder mehr Anklang bei den Jugendlichen finden.
Ich könnte jetzt noch viel mehr anfügen, aber ich möchte Ihre sowieso gering vorhandene Zeit nicht zusätzlich belasten.
Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort!

Viele Grüße, Christian

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Huber,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Die FDP hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach zur Legalisierung von Cannabis geäußert. Etwa 2008 in einem Antrag für mehr Aufklärung und Prävention in der Drogenpolitik in NRW. Ziel einer wirkungsvollen und langfristigen Drogen- und Suchtpolitik muss es sein, den Verzicht auf illegale Drogen zu fördern. Nach den Vorstellungen der FDP-Landtagsfraktion soll dieses Ziel durch Prävention, Beratung, konkrete Hilfen und niedrigschwellige, passgenaue Ausstiegs- und Behandlungsangebote erreicht werden.

Das Problem bei Cannabis besteht darin, dass die Risiken des Konsums nach wie vor zu wenig bekannt sind und daher erheblich unterschätzt werden. Der Konsum kann jedoch zu schweren Angstzuständen, Wahnvorstellungen und Realitätsverlust sowie extremen Persönlichkeitsveränderungen bis hin zur Schizophrenie führen. Auch der Zusammenhang zwischen dem Konsum von Cannabis und schweren Lungenerkrankungen ist den wenigsten bekannt. Hinzu kommt, dass der THC Gehalt sehr stark variiert, was die gesundheitlichen Gefahren noch verschärft.

Auch der Einsatz von Cannabis als Medikament ist nicht unumstritten. Studien zeigen zwar eine positive Wirkung bei der Therapie unterschiedlichster Begleiterkrankungen schwerer Krankheiten, zum Beispiel bei der Überwindung der Appetitlosigkeit bei Aids oder bei der Reduzierung des Erbrechens bei Chemotherapien. Derzeit können Ärzte zwar bei besonders starken Beschwerden Dronabinol, ein synthetisch hergestelltes Cannabisprodukt, verschreiben. Die Krankenkassen sind aber nicht verpflichtet, die Behandlungskosten zu übernehmen, weil das Medikament in Deutschland nicht zugelassen ist.

Wenn Sie weitere Argumente der FDP zu dem Thema interessieren kann ich Sie auf Landtagsdebatte vom 10. April 2014 ( http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMP16-57.html ) verweisen. Dort wurde ein Antrag der Fraktion der Piraten zur Cannabislegalisierung debattiert.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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