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Christian Lindner
FDP
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Frage von Bernhard G. •

Frage an Christian Lindner von Bernhard G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Werter Herr Lindner,

ich bevorzuge bei Wahlen keine bestimmte Partei, die FDP allerdings habe ich noch nie gewählt.
Ihre, mmh..."weltfremden" Auffassungen zu hochaktuellen gesellschaftspolitischen Themen in unserem Land bestätigen meine Handlungsweise. Bei "Hart aber fair" im Fernsehen wurde dies erhärtet.
Warum sollte eine schlecht bezahlte Arbeitsstelle besser sein als gar keine Arbeitsstelle ?
Sie wünschen, dass die Betroffenen Ihre Sichtweise teilen ? Warum sollten sie das tun?
Aufstockung auf H4 ist noch entwürdigender als 100% H4 !
Jeder der solch eine Arbeit annimmt muss wissen, dass er diesen Zustand zementiert.
Kein Politiker mit Verantwortung sollte das bagatellisieren, den die Spätfolgen sind vorhersehbar und bereits sichtbar.
Im übrigen assoziiere ich bei Ihrer Formulierung auf "Arbeit macht frei" u. "Jedem das Seine". Die prägnante Ausdruckweise der braunen Vergangenheit sollte besser nicht getoppt werden.
Es ist keinesfalls sozial was Arbeit schafft, wie aus dem Bundestag verlautet. Sozial ist das Arbeiten nur, wenn die Ergebnisse denen zu gute kommen, die diese Werte durch ihre Arbeit geschaffen haben.
Die Aufstockung wegen Lohndumping ist doch wohl eine zutiefst unwürdige Subvention?
Warum soll der Steuerzahler den Profit für Unternehmer subventionieren ?
Wenn ich das korrekt betrachte, bezahlt sich der "Arbeitnehmer" zum Teil den eigenen Arbeitsplaz.
Haben Sie auch daran gedacht, dass mit solchen Löhnen die spätere Rente nicht zum überleben reicht ?
Ist Ihnen aufgefallen, dass dadurch schon ALG 1 aufgestockt werden muss ?

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche mir eine erfolgreiche Parlamentsarbeit, an der Sie tatkräftig mitgewirkt haben.

Mit frdl. Grüßen, Grimm, B.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Grimm,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Auch wenn wir nicht ganz einer Meinung sind, ist Arbeit in jedem Fall besser als Arbeitslosigkeit, denn vielen gelingt dadurch der Aufstieg aus dem Niedriglohnbereich. Deshalb halte ich es für richtig, dass dieses Arbeitsmarktinstrument auch genutzt wird. Im Übrigen wird in der Diskussion ganz außer Acht gelassen, dass Arbeit ganz substantiell zum Selbstwertgefühl eines Menschen beiträgt. Es ist immer besser gebraucht zu werden, als in Maßnahmen abgeschoben zu werden, die wertvolle Lebenszeit kosten.

Arbeitslosigkeit und Armut können nicht mit Geld bekämpft werden, sondern nur durch Bildung und Arbeit. Daher hat der Satz „Sozial ist, was Arbeit schafft“ für mich weiterhin Geltung. Das von Ihnen angesprochene Lohndumping lässt mich aber nicht kalt. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass unter der schwarz-gelben Regierung 21 Lohnuntergrenzen eingeführt wurden – mehr als in der großen Koalition oder unter Rot-Grün.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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