Frage an Christian Lindner von Manfred B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Lindner,
ich finde es geradezu grotesk und auch beleidigend, wenn Sie und die Regierung einerseits den Fachkräftemangel beschwören, und dann gleichzeitig unseren erfahrenen Fachkräften hier erklären, dass sie durch Ihre Vorschläge leichter in Minijob oder Teilzeitstelle kommen, als zu einer Vollzeitstelle (Antworten vom 11.8.).
Ihr Vorschlag trägt also dazu bei, Minijobs und damit einhergehend Billiglohn weiter auszuweiten, anstatt umgekehrt Vollzeitstellen zu fördern.
Was für eine demotivierende und niederschmetternde Alternative kann ich dazu nur sagen.
Wollen Sie nicht endlich einmal zugeben, dass Sie und die Arbeitgeberverbände nur deshalb ausländische und natürlich junge Fachkräfte ins Land holen wollen, um unsere Löhne hier immer weiter zu drücken?
Warum fordern Sie nicht öffentlich und immer wieder die Arbeitgeber - deren Firmenlenker, Vorstände und Aufsichtsräte oftmals die 60 schon überschritten haben, gleichzeitig aber nicht einmal mehr 50-jährige einstellen - auf, auch deutsche erfahrene Fachkräfte verstärkt einzustellen?
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Burger
Sehr geehrter Herr Burger,
Zeitarbeit, Teilzeit- oder Minijob können ein Zwischenschritt sein - man muss doch Realitäten anerkennen. Solche Zwischenschritte verhindern einen Fadenriß, der bei langjähriger Arbeitslosigkeit entsteht. Außerdem sagt das nichts über den Stundenlohn aus.
Bei der Zuwanderung reden wir über Arbeitnehmer, die mehr als 45.000 Euro Jahreseinkommen haben. Auch da kann man kaum von Lohndumping sprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner