Frage an Christian Lindner von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lindner,
da mir leider unbekannt war, dass es nicht zu Ihren Fachbereichen als Generalsekretär der FDP gehört, sich um Wähler zu bemühen und für die Glaubwürdigkeit Ihrer Partei einzutreten, bitte ich meine Frage vom 05.07.11 ( http://tinyurl.com/Lindner110705 ) zu entschuldigen.
Dass Sie selbst unablässig eingestehen, gar nicht die Kapazität zu haben, sich mit den Fachbereichen anderer Abgeordneter auseinanderzusetzen, gibt mir allerdings zu denken.
Wie ist es Ihnen im Rahmen von Abstimmungen dann überhaupt möglich, jede politische Entscheidung angemessen und aufgrund aller existierenden Fakten abzuwägen?
Informieren Sie sich vor Abstimmungen selbst aus unabhängigen Quellen, oder glauben Sie schlicht was Ihnen andere zu einem Thema erzählt haben?
Stünde beispielsweise eine Abstimmung über die Legalisierung von Cannabis an, wie würden Sie dann entscheiden, und auf welche Informationen würden Sie Ihre Entscheidung gründen?
Entspricht das was einige Ihrer Parteikollegen in der Passage behaupteten, die ich in meiner Anfrage vom 05.07.11 kritisierte, auch Ihrem bisherigen "Wissensstand" über Cannabis?
Da Sie spätestens jetzt darüber aufgeklärt sind, dass die Behauptungen Ihrer Parteikollegen nicht haltbar sind, fürchten Sie, innerhalb Ihrer Partei könnten bewusst falsche Informationen verbreitet worden sein, oder ist es I.E. nur Folge einer ungenügenden Informationsbeschaffung durch einzelne Personen?
Sorgen Sie sich um die Glaubwürdigkeit Ihrer Partei, wenn mehrere FDP-Abgeordnete fast wortgleich vermeintliche Fakten verbreiten, die sich durch einfachste Internet-Recherche als unzutreffend entlarven lassen?
Was werden Sie als Generalsekretär unternehmen um zukünftig zu unterbinden, dass aus Reihen der FDP falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet werden?
Sie werden sicherlich ebenfalls ungern missachtet, daher wäre nur angemessen, dass Sie mich und meine Fragen diesmal ernst nehmen.
Freundliche Grüße
Guido Friedewald
Sehr geehrter Herr Friedewald,
gerade weil die Themen so vielgestaltig (und oftmals komplex) sind, gibt es in den Fraktionen - übrigens in allen - das Prinzip der Arbeitsteilung. Da sich nicht jeder Abgeordnete gleich intensiv mit jedem Thema befassen kann, werden die Zuständigkeiten aufgeteilt. Das gilt auch für den Bereich der Drogenpolitik, für den meine Kollegin Mechthild Dyckmans zuständig ist, mit der Sie - wie ich gesehen habe - ohnehin bereits in regem Austausch stehen und die Ihnen Ihre Fragen bereits ausführlich beantwortet hat.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner