Frage an Christian Lindner von Peter Dr. P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Lindner,

leider haben Sie die im Zusammenhang mit der Neufassung der Gebührenordnung für Zahnärzte ( GOZ ) sehr interessante 2. und 3. Frage meiner E- Mail vom 19.04.2011 nicht beantwortet.
Bezugnehmend auf Ihre Stellungnahme stelle ich jedoch fest:

1. Im Fachbereich Kieferorthopädie gibt es überhaupt keine Berücksichtigung des technischen Fortschrittes. Im Gegenteil. Es werden technisch einfachere Behandlungsmittel ( z.B.Brackets ) zur Grundlage der GOZ bestimmt. Über technische Innovationen darf man sich jetzt per Sondervereinbarung mit Patienten und PKV intensiv und zeitaufwendig auseinandersetzen.

2. Es erfolgt keine 6%ige Erhöhung der Gebühren. Im Gegenteil. Die Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft ( ZA eG ) hat mittels 300 000 Rechnungen aus 2010 festgestellt, dass mit der GOZ Neu eine Gebührenabsenkung um 4,5 % die Realität darstellt.

3. Der Punktwert der GOZ wurde nach 23 Jahren Stillstand noch nicht einmal in der 5. Stelle hinter dem Komma erhöht. Auch ein Inflationsausgleich ist nicht vorgesehen.

4. Die vieldiskutierte Öffnungsklausel wäre spätestens vom EuGH kassiert worden, da sie eindeutig die freie Arztwahl nicht berücksichtigt und den Zugang zum Arzt der Wahl mehr oder weniger unmöglich macht.

5. Die Bürokratie wurde entgegen aller vorherigen Beteuerungen um 50% erhöht.

Frage: Finden Sie jetzt noch immer, dass sich das Erreichte - wie Sie schreiben - sehen lassen kann?

Sieht so die " einfache, transparente, leistungsgerechte und unbürokratische Gebührenordnung " aus, die der neue Bundesgesundheitsminister Bahr in seinem Schreiben an alle Gesundheitsberufe vom 14.04.2009 forderte? Da war die FDP noch in der Opposition.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. P. M. Posselt