Frage an Christian Lindner von Michael K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Lindner,
im den letzten Tagen konnte ich den Medien entnehmen, dass Ihr Parteikollege Philipp Rösler den Posten des Gesundheitsministers räumt und nun Wirtschaftsminister wird.
Jetzt stelle ich mir die Frage (welche ich mir auch bei anderen Parteien und Kollegen von Ihnen stelle), warum wechselt ein gelernter Arzt, welcher ins Gesundheitswesen und auf den Posten des Gesundheitsministers passt, in den Wirtschaftssektor. Während seiner Ausbildung kam Herr Rösler doch nicht mit Wirtschaftsthemen in Berührung, woher stammen also seine Kompetenzen, welche man für diesen Posten mitbringen muss?
Warum können Politiker eigentlich von einem Kompetenzgebiet ins andere springen, obwohl sie keine tiefer gehende Ausbildung auf dem Gebiet vorweisen können?
Ein gelernter Arzt wird in der freien Wirtschaft ja auch nicht ohne weiteres als Wirtschaftsprüfer eingesetzt.
Sehr geehrter Herr Kötting,
Philipp Rösler war vor seinem Amtsantritt als Bundesgesundheitsminister unter anderem Wirtschaftsminister in Niedersachsen. Er kennt den Job also, und ich glaube, dass er ein ausgezeichneter Nachfolger von Rainer Brüderle sein wird.
Generell gilt: Die entscheidende Kompetenz eines Ministers ist die Fähigkeit, einen großen Apparat politisch zu führen. Die Fachkompetenz ist in der Beamtenschaft vorhanden. Das ist nicht anders als in der freien Wirtschaft in den entsprechenden Hierarchien: Vorstände börsennotierter Unternehmen wechseln ja auch gelegentlich die Branchen. Auf der Fachebene gilt Ihr Einwand fraglos, aber nicht im Top-Management. Und darum geht es hier.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner
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