Frage an Christian Lindner von Eugen S. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Lindner,
in der gestrigen Sendung "Hart aber fair" sagten Sie, dass es die Bürger leid sind, wenn sich Politiker wie auf dem Pavianhügel benehmen." Dieser Antwort kann man nur zustimmen.
Meine Frage aber lautet: Warum kommt diese Erkenntnis bei Ihnen erst nach mehreren verlorenen Landtagswahlen und nicht schon, seit Ihr großer Vorsitzende bei 95% der Wähler in Ungnade gefallen ist?
Warum soll ich Ihnen jetzt vertrauen, da Sie sich noch vor wenigen Wochen und Monaten in Ihren zahlreichen Talkshow-Teilnahmen 150 %-ig zu Herrn Westerwelle bekannt haben (inhaltlich und darstellerisch)?
Würden Sie einem Politiker einer anderen Partei Glaubwürdigkeit bescheinigen, wenn er sein Fähnchen so nach dem Wind stellt? Würden Sie so einem Politiker empfehlen, seine Ämter abzugeben?
Werden nun alle Ihre Wahlkampfthemen über Bord geworfen? (AKW-Laufzeitverlängerung, Steuersenkung, Ablehnung eines generellen Mindestlohnes, Einführung Kopfpauschale usw.)
Mit freundlichem Gruß
Eugen Schiebel
Sehr geehrter Herr Schiebel,
es besteht kein Anlass für die Vermutung, die FDP würde alle ihre bisherigen Positionen aufgeben. Im Gegenteil: Wir wollen umsetzen.
Im Bereich Energie haben wir - wie alle anderen Parteien auch - nach Japan veränderte Prioritäten und Zeitpläne für den geplanten Ausstieg aus der Kernkraft, aber wir bleiben der Rationalität verpflichtet.
Zu Guido Westerwelle: Ich war in erfolgreichen Zeiten als Generalsekretär loyal und als Kollege fair. Das werde ich auch in schwierigen Zeiten bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner