Frage an Christian Lindner von Steffen S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Lindner,

um noch einmal auf die Frage "LINKE-SED und Hans Dietrich Genscher" zurückzukommen:

Dem Entwurf des LINKEN-Grundsatzprogrammes wurde u.a. der Satz "Der Staatssozialismus ist gescheitert. Und er wurde abgewählt." nachgeschoben. Sicherlich hätte man sich noch massiver von dem DDR-Regime distanzieren können, dennoch vermisse ich dies bei Genscher und seiner Vergangenheit vollkommen. Es reicht eben nicht, dies im Zuge einer gleichzeitigen Debatte über Günther Grass und Walter Jens unter den Tisch zu kehren.

Weiterhin gab es zahlreiche, mehr oder minder, einflussreiche Politiker, die sowohl in der NSDAP, als auch später in der FDP und CDU Karriere machten. Ich denke da an Walter Bartram (NSDAP), Ewald Bucher (NSDAP & SA), Rolf Dahlgrün (NSDAP), Siegfried Zoglmann (NSDAP & Waffen-SS) oder auch der ehemalige SS-Offizier Hans-Martin Schleyer.

Ich fände es dennoch Nonsens die FDP, sowie die CDU als Nachfolgepartei der NSDAP zu bezeichnen, geschweige denn, ihnen ähnliche Absichten zuzuschreiben.

Sind sie nicht ebenfalls der Meinung, dass die Stasivorwürfe erst dann erhoben werden können, wenn "vor der eigenen Tür gekehrt ist", bzw.
ist es nicht so, dass mittlerweile der Zeitpunkt des "Schlussstriches" gekommen ist?

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Schmidt