Frage an Christian Lindner von Peter I. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Lindner,

mir ist aufgefallen, dass Sie zwischenzeitlich einige Fragen von Bürgern beantwortet und bedauerlicherweise meine Anfrage vom 29.05. dabei ausgelassen haben.

Ich bin mir darüber im Klaren, dass meine Fragen durchaus provokant aufgefasst werden können, Dem möchte ich jedoch entgegen halten, dass meine Aussage: ".......dem Wohle des Volkes widmen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben", Bestandteil des Amtseides der Regierungsmitglieder ist.

Die Fragen nach Ihrer Einschätzung in Bezug auf Gerechtigkeit sind demnach aus der Sicht eines Bürgers durchaus relevant, um die "Marschrichtung" der gewählten Volksvertreter besser verstehen zu können. Insofern bin ich weiterhin an einer Beantwortung interessiert und offensichtlich nicht nur ich, wie man erkennen kann.

Weiterhin ist mir in Ihrer Beantwortung der Frage von Herrn Michael Manthey am 01.06. folgende Aussage Ihrerseits aufgefallen:

"Das Kindergeld ist Teil des Familienausgleichs: Familien, die Steuern und Abgaben zahlen, sollen so entlastet werden, weil sie über die Kindererziehung einen weiteren Beitrag zur Stabilität der Gesellschaft leisten."

Wie ist diese Aussage im Gesamtzusammenhang zu verstehen ?

Familien, die Kinder erziehen leisten also einen Beitrag zur Stabilität der Gesellschaft; aber nur dann wenn sie Steuern und Abgaben bezahlen ? Was ist mit den Familien, die die gleiche Aufgabe wahrnehmen, aber zu den Verlierern der Gesellschaft zählen ?

Kann die Stabilität einer Gesellschaft nicht nur dann gesichert werden, wenn das wachsende Ungleichgewicht verringert wird ? Oder ist der Familienausgleich, so wie er von Ihnen dargestellt wird, nicht ein weiterer Keil, der eher noch die Instabilität in der Gesellschaft fördert, weil die Wertigkeit von Kindern sich an den Steuer- und Abgabenzahlungen der Eltern orientieren müssen?

Ich wäre Ihnen für die Beantwortung aller Fragen sehr verbunden.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Itzel