Frage an Christian Lindner von Uwe-Jens G. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Lindner,
mit Interesse habe ich in der vergangenen Woche die Sendung "Hart aber fair", in der Sie Gast waren, gesehen. Ebenso habe ich Ihre Ausführungen zum Thema "Steuergerechtigkeit" vernommen, also dazu, was schon geschafft wurde und auch dazu, was die FDP weiter geplant hat.
Dazu habe ich folgende Frage: Können Sie mir erklären, wieso man bei einem monatlichen Bruttoeinkommen (Steuerklasse I, Jahrgang 1966) ab Januar 2010 eine Lohnsteuer in Höhe von 7,50 € zahlt, während es im Jahr 2009 nur 3,91 € waren, also 3,59 € weniger (Werte u. a. laut Abgabenrechner des Bundesfinanzministeriums)? Gleichzeitig prangt auf der Startseite der Webseite des BMF (CDU-geführt) der Text "Rechnen Sie nach: Weniger Steuern seit dem 1. Januar 2010 - Dank steuerlicher Entlastungen bleibt seit dem 1. Januar mehr vom Brutto übrig als zuvor."
Sieht so die (Steuer-)Gerechtigkeit der Regierung aus? Immerhin wurde das ja von Ihrer Fraktion mit beschlossen.
Mit freundlichen Grüßen aus Dresden
Uwe-Jens Greuel
Sehr geehrter Herr Greuel,
nach Auskunft des Bundesfinanzministeriums sind Lohnsteuermehrbelastungen in Einzelfällen möglich. Diese werden aber im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung in jedem Fall ausgeglichen. Der Grund: Union und SPD haben während der Zeit der Großen Koalition im Rahmen des Bürgerentlastungsgesetzes nicht nur die Abzugsfähigkeit der Krankenversicherungsbeiträge beschlossen, sondern auch eine Änderung im Lohnsteuerabzugsverfahren. Die Vorsorgepauschale wird seit diesem Jahr auch in den Steuerklassen V und VI berücksichtigt, im Gegenzug wird die Pauschale in den anderen Steuerklassen kleiner bzw. entfällt die Verdoppelung der Höchstbeträge bei der Vorsorgepauschale in Steuerklasse III.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner