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Christian Lindner
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Frage von Peter L. •

Frage an Christian Lindner von Peter L. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Lindner,

Ihr angestrebtes "einfaches, gerechteres und niedrigeres" Steuersystem wollen Sie unter anderem mit einem Stufentarif umsetzen.
Nicht dass ich das jetzige System besser finde, aber was soll bei Ihrem Stufentarif gerecht sein, wenn ich mich mit meinem Einkommen an dieser Schwelle bewege und mit einer diese überschreitenden Gehaltserhöhung ich aus dem Nichts 15% mehr Steuern zahlen soll?

Mit Freundlichen Grüßen

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Lehmann,

hier liegt ein Missverständnis vor: Wenn sie knapp über einer Einkommensgrenze liegen, zahlen Sie den höheren Steuersatz lediglich für den Teil Ihres Einkommens, der über den festgelegten Grenzsatz hinausgeht – abzüglich des Grundfreibetrages.

Ein Beispiel:
Bis 35.000 Euro zu versteuerndem Einkommen beträgt der Steuertarif nach unserem Konzept 25 Prozent, ab 35.000 Euro sind es 35 Prozent. Verfügen Sie nun jährlich über 34.000 Euro, bezahlen Sie 6.004 Euro Steuern (13,27 Prozent) - momentan bezahlen Sie 6.923 Euro. Erhalten Sie nun eine Gehaltserhöhung und verfügen somit über jährlich 36.000 Euro, zahlen Sie 6.604 Euro Steuern (13,09 Prozent) - gegenwärtig sind es 7.599 Euro.

Zur Systematik, am Beispiel eines Singles mit einem zu versteuernden Einkommen von 40.000 Euro:
(1) Im ersten Schritt wird von den 40.000 Euro der Grundfreibetrag von 8.004 Euro abgezogen. Auf den verbleibenden Betrag wird bis 12.500 Euro der Steuersatz von 14 Prozent angewendet.

(2) Der Restbetrag wird auf der nächsten Stufe für die Einkommensanteile zwischen 12.500 und 35.000 Euro zu 25 Prozent versteuert.

(3) Der dann noch verbleibende Restbetrag von 5.000 Euro wird nach Stufe 3 (35 Prozent) versteuert.

Ich hoffe, dass ich das Missverständnis damit ausräumen konnte.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindner

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