Wie kann es sein, dass es immer noch kein kostenloses (oder wenigstens vergünstigtes) Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler in Bayern gibt?
Mit dem viel zitierten 365€ Ticket kann nur im jeweiligen Verkehrsverbund gefahren werden. In anderen Bundesländern, zb. in Hamburg ist das Deutschlandticket sogar kostenlos. Dies führt zu einer massiven Ungleichbehandlung. Die Hamburger SchülerInnen auf Klassenfahrt nach München, oder in den Ferien in Bayern, können hier alle Nahverkehrsmittel kostenlos nutzen. Während die bayerischen SchülerInnen selbst im eigenen Bundesland (und natürlich auch in HH) zahlen müssen. Wie kann das sein? Wieso wird in Bayern nie dergleichen für die Schüler getan?
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Ausgestaltung des Deutschlandtickets.
Für Schülerinnen und Schüler in Bayern greift zum einen das System der Kostenfreiheit des Schulwegs, zum anderen steht denjenigen Schülerinnen und Schülern, die keinen Anspruch nach dem Schulwegkostenfreiheitsgesetz haben, mit dem 365-Euro-Ticket in vielen Gebieten in Bayern ein günstiges Ticket zur Verfügung. Dieses Ticket ermöglicht Schülerinnen und Schülern die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im jeweiligen Verbundgebiet für ein ganzes Jahr zu einem günstigen Preis und berücksichtigt, dass Schülerinnen und Schüler in der Regel kürzere Entfernungen zurücklegen, als beispielsweise Studierende oder Auszubildende.
Die Staatsregierung wird das System der Schülerbeförderung in dieser Legislaturperiode insgesamt auf den Prüfstand stellen. Die Ergebnisse hängen auch davon ab, ob es mit dem Deutschlandticket stabil nach 2025 weitergehen wird und ob der Bund zu seiner hälftigen Finanzierungsverpflichtung stehen wird. Weitergehende Fragen zur Beförderung von Schülerinnen und Schülern kann Ihnen das für die Schülerbeförderung zuständige Staatsministerium für Unterricht und Kultus beantworten (E-Mail: webkontakt@stmuk.bayern.de).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Chrisitan Bernreiter
Weitere Fragen an Christian Bernreiter
Die Frage betrifft nicht die Tariflandschaft des ÖPNV. Die Zuständigkeit für die Schülerbeförderung und die Anspruchsvoraussetzungen liegt beim StMUK.
Zuständig ist das StMUK. Voraussetzung ist u.a., dass die nächstgelegene Schule besucht wird und dass der Schulweg länger als 3 km ist.
Für die Anspruchsvoraussetzungen und Regelungen zur Kostenfreiheit des Schulweges ist das Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) zuständig.
Die Staatsregierung wird die Schülerbeförderung insgesamt auf den Prüfstand stellen. Die Ergebnisse hängen von der langf. Finanzierung d. Deutschlandtickets ab.