Christel Wackler
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Frage von Johanna Radio Bayern 3. •

Frage an Christel Wackler von Johanna Radio Bayern 3. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Bei uns sind die schlechten öffentlichen Verkehrsanbindungen ein Problem. Ohne Auto und dementsprechend unter 18 hat man kaum eine Möglichkeit irgendwo hin zu kommen. Welche Chancen und Möglichkeiten sehen Sie die Infrastruktur dahingehend zu verbessern?

Antwort von
SPD

Liebe Johanna vom Radio Bayern 3!

In den letzten 5 Jahren wurde die Förderung des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) um 50 Mio. Euro gekürzt. Dies führte und führt zu einem schlechterem Angebot im Personennahverkehr. Natürlich ist es schwierig jeden kleinen Ort anzufahren, aber gerade zu den Hauptstoßzeiten sollte man auch am flachen Land eine Verkehrsanbindung zu den größeren Orten haben, auch der Umwelt zu liebe. Ich weiß es aus meinem eigenen Bekanntenkreis, dass Azubis oft jeden Tag in einer anderen Mitfahrgelegenheit mitfahren, um zu ihrer Ausbildungsstelle zu kommen.

Ich fordere deswegen die Kürzungen der Förderung des ÖPNV wieder zurückzunehmen, denn nicht nur Ballungsräume brauchen den Anschluss an den ÖPNV, sondern auch der ländliche Raum verdient hier eine gerechte Behandlung.

Außerdem sollte von Seiten der Wirtschaft und der Ausbilder mehr Flexibilität und Rücksicht in Bezug auf den Arbeitsbeginn der Azubis genommen werden. Oft handelt es sich ja nur um eine halbe Stunde, da sollte man doch meinen, dass eine Lösung gefunden werden könnte. Auch kann ich nur empfehlen, sich nach einer Mitfahrgelegenheit umzusehen oder für kurze Strecken Roller oder Mofa zu benutzen.
Auch der Führerschein mit 17 ist eine gute Möglichkeit mit dem Auto zur Arbeit zu kommen.

Ich persönlich würde es auch wünschenswert finden, wenn wir ein so gut ausgebautes Nahverkehrsnetz hätten und man ein Auto gar nicht bräuchte und finanzieren müsste.
Die Realität ist aber meistens so, dass die meisten junge Menschen (zumindest die, die sich das leisten können oder deren Eltern) selbst ein Auto haben um unabhängig zu sein.

Um mehr Menschen in Bus und Bahn zu bringen, bedarf es eines Umdenkens der Gesellschaft:
Das Netz müsste ausgebaut werden, Linien wesentlich häufiger angefahren werden, die MENSCHEN müssten dann aber dann auch mitfahren. Das ist die Frage, ob viele von uns die Freiheit, die ein Auto bietet, auch aufgeben würden? Eine Fahrzeit von z. B. Falkenstein – Regensburg im Bus dauert 1 h 20 Min. mit dem Auto 30 Min.
Die Umwelt würde es uns allenfalls danken.

Herzlichst Christel Wackler