Frage an Christel Oldenburg von marc r. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Frau Oldenburg,
erstmal danke für die Antwort. Schätze mit dem Wahlversprechen mit Kita Gebühren in Höhe von ca. 1200 Euro zu sparen werden Sie mich ködern.
Hier nochmal eine andere Frage geht zwar nicht direkt um meinen Geldbeutel aber finde diese Aussage von Herrn Kollegen Kühn (BillstedtI doch sehr bedenklich.
Er antwortet auf meine Frage...
"Der derzeitige Senat setzt aber fast ausschließlich auf Arbeitsgelegenheiten mit Aufwandsentschädigung, die sog. Ein-Euro-Jobs, und hat die städtischen Mittel für die Arbeitsmarktförderung seit Regierungsantritt von rund 100 Mio. Euro auf rund 20 Mio. Euro zusammengestrichen und in andere Bereiche umgeschichtet.
Hier will die Hamburger SPD umsteuern und gezielt für Langzeitarbeitslose und Jugendliche ein maßgeschneidertes Programm auf den Weg bringen."
Ich würde gerne mehr zu diesem massgeschneiderten Programm hören. Was ist das neue daran..im Wahlprogramm der SPD finden sich hier auch mehr Schlagworte als konkrete Schritte.
Vielleicht könnten Sie eine Innovation hier näher erläurtern.....und erklären welche Vorteile sie sich davon im Vergleich zur jetztigen Situation versprechen.
Insbesondere würden mich ihre Massnahmen für Über 25 jährige interessieren da ich mich hiermit schon mehr beschäftigt habe und die jetztigen Massnahmen eigentlich völlig ausreichend finde.
Bin mal gespannt...
Gruss
Marc Rader
Lieber Herr Rader,
das ist ja eine ganz kniffelige Frage für unsere Arbeitsmarktexperten in Partei und Fraktion. Da ich auf diesem Gebiet keine Expertin bin, musste ich erst selbst einmal nachfragen. Ich will trotzdem versuchen, Ihre Frage zu beantworten.
Die Arbeitslosigkeit geht in Hamburg seit dem letzten Jahr kontinuierlich zurück. Das ist sicherlich auch auf die Arbeitsmarktreformen der Schröder-Regierung zurückzuführen. Auch die Langzeitarbeitslosen profitieren inzwischen vom Rückgang der Arbeitslosigkeit. Hoffen wir, dass dieser Trend so weiter geht und immer mehr Langzeitarbeitslose einen Job finden. Dann brauchen wir ein solches Programm für Langzeitarbeitslose nicht mehr.
Das von der SPD anvisierte Programm für Langzeitarbeitlose soll nun nicht ein riesiges Beschäftigungsprogramm à la ABM werden, sondern auf spezielle Gruppen von Langzeitarbeitslosen zugeschnitten sein. Wir haben dabei z.B. Fördermaßnahmen für unter 25-Jährige, Migranten mit Sprachproblemen und Alleinerziehende im Blick. Hier ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen immer noch hoch. Bei diesen Gruppen soll eine hochwertige Betratung und Betreuung sichergestellt werden, um die vermittlungshemmenden Merkmale mit Hilfe eines Fallmanagers zu reduzieren.
Unsere Arbeitsmarktexperten haben mir erklärt, dass es im Bereich der über 25-Jährigen einen Bedarf von rund 20.000 Plätzen für differenzierte Fördermaßnahmen gibt, die speziell auf die schnelle (Wieder-)Herstellung der Arbeitsfähigkeit zugeschnitten werden müssen. Solche Maßnahmen sollen bis zu maximal 12 Monate betragen. Modelle der Arbeitnehmerüberlassung erhalten aufgrund ihrer besonderen Arbeitsmarktnähe ein besonderes Gewicht.
Interessant scheint mir in diesem Zusammenhang das von der SPD-vorgschlagene Pilotmodell der "Gemeinwohlorienten Bürgerarbeit" zu sein. Die Entlohnung erfolgt sozialversicherungspflichtig und bezieht das Arbeitslosengeld II als kombinierte Leistung ein. Die Arbeitsverträge werden grundsätzlich auf 18 Monate befristet. Diese Langzeitarbeitslosen sollen ehrenamtliche Arbeit in Vereinen oder unter sozialen und stadtentwicklungspolitischen Gesichtspunkten besonders förderungswürdige Arbeiten erledigen und so ihre Perspektive auf einen Job im ersten Arbeitsmarkt verbessern.
Um aber bessere Rahmenbedingungen zu schafffen und mehr Qualität in die Hamburger Arbeitsmarktpolitik zu bringen, ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich. Darüber könnten Sie sicherlich mit unseren Fachleuten trefflich diskutieren.
Herzliche Grüße
Ihre Christel Oldenburg