Frage an Christel Oldenburg von Philip S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Dr. Oldenburg,
ich würden gerne in Erfahrung bringen, wie Sie und Ihre Partei zur Gentechnologie stehen.
Mit freundlichen Grüßen
Philip Steffen
Lieber Herr Steffen,
Ihre Frage zur Gentechnik ist gar nicht so leicht zu beantworten, zumal ich auf diesem Gebiet keine Expertin bin. Insofern können Sie von mir nur die Antworten eines gentechnischen Laien erhalten.
Im Bereich der Gentechnik ist das Wachstum an Wissen selbst für Fachleute so rasant, dass die Politik immer schneller auf neue Fragestellungen Antworten geben muss. Die SPD ist dabei grundsätzlich der Meinung, dass Gentechnik unter dem Gesichtspunkt des Nutzens und des Risikos betrachtet werden muss. Das gilt sowohl für die Anwendung von Gentechnik im medizinischen als auch im landwirtschaftlichen Bereich.
Menschen, die Träger bestimmter genetischer Merkmale sind, die zu schweren Krankheiten führen können, dürfen nicht diskriminiert werden. Gentests dürfen immer nur auf freiwilliger Basis durchgeführt werden. Ich selbst habe eine Freundin, die an einer schweren Erbkrankheit, Correa Huntington, erkrankt ist. Natürlich wäre es ein Segen, wenn Gentechnik den Ausbruch dieser Krankheit verhindert hätte. Aber der Forschung müssen meiner Meinung nach auch Grenzen gesetzt werden. Das Klonen von Menschen - auch wenn es heute noch nicht möglich ist - muss immer ein Tabu bleiben.
Mit der Mehrheit der Verbraucher bin ich gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel und gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Der SPD ist es gelungen durchzusetzen, dass nicht gentechnisch veränderte Lebensmittel auch mit der Bezeichnung "Ohne Gentechnik" gekennzeichnet werden können. Daran können sich die Verbraucher jetzt orientieren.
Wenn Sie ein richtiges Spezialgespräch zum Thema Gentechnik führen möchten, dann kann ich Sie gern an unsere Experten in der Bundestagsfraktion weitervermitteln. Ansonsten hoffe ich, Ihnen wenigstens ein wenig geholfen zu haben.
Herzliche Grüße
Ihre Christel Oldenburg