Frage an Christa Goetsch von Anton von L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Christa Götsch,
ich habe bei der Bürgerschaftswahl 2008 die Grünen, also Ihre Partei gewählt.
Nun erstaunen mich einige Aussagen, dass die Grünen einer Schwarz-Grünen Koalition nicht abgeneigt wären, bei inhaltlichen Annäherungen. Ich habe mir das Wahlprogramm Ihrer Partei, sowie das der CDU sehr genau durchgelesen. Wenn ich nun höre, dass eine Zusammenarbeit möglich wäre; dann erstaunt mich das doch sehr. Die Inhalte, vor allen in den Schwerpunkten Bildung und Klima, gehen soweit auseinander, dass eine Zusammenarbeit praktisch unmöglich wäre. Nun frage ich Sie, was Sie von einer solchen Koalition halten?
Sollten die Grünen sich tatsächlich dazu herab lassen, Ole von Beust zum Bürgermeister zu wählen und in eine Koalition eingehen, in der sie sich inhaltlich vollkommen umkrempeln müssten, dann habe ich zum letzten Mal Grün gewählt! Ich hoffe auf eine Antwort.
Vielen Dank
Sehr geehrter Herr von Lucke, sehr geehrte Frau de Vries, sehr geehrter Herr Eickhoff, sehr geehrter Herr Morgen,
Sie alle haben mir in den letzten Tagen die Frage nach schwarz-grün gestellt. Die Wählerinnen und Wähler haben in Hamburg u.a. zweierlei entschieden: erstens, dass die CDU ihre absolute Mehrheit verloren hat. Und zweitens, dass es auch für rot-grün keine Mehrheit gibt. In dieser Situation sind nun Gespräche erforderlich, denn ohne Koalition ist keine Partei regierungsfähig. Die CDU hat nun als Partei mit den meisten Stimmen Sondierungsgespräche angeboten, und die grüne Landesmitgliederversammlung hat in der letzten Woche mit großer Mehrheit entschieden, dieses Gesprächsangebot anzunehmen. Ich bin der Ansicht, dass diese Entscheidung richtig war, und dass ein solches Sondierungsgespräch sehr ernsthaft geführt werden muss. Wir müssen für unsere Ideen und Vorschläge selbstbewusst kämpfen! Schließlich geht es um grüne Inhalte für Hamburg und die sind nach der Wahl dieselben wie vor der Wahl. Und wenn es mit der CDU nicht geht, dann wissen wir nach den Gesprächen auch genau, warum es nicht geht und können erhobenen Hauptes in die Opposition gehen. Aber um genau dies herauszufinden, müssen Gespräche geführt werden. Denn sonst würden unsere Wählerinnen und Wähler zu Recht sagen: "Warum habt ihr es denn nicht wenigstens versucht?"
Mit freundlichen Grüßen
Christa Goetsch