Frage an Christa Goetsch von Hill J. bezüglich Umwelt
Die Hamburger Messstation des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und andere Messstationen haben deutliche Überschreitungen der Grenzwerte für die Luftverschmutzung festgestellt, die den Grenzwert deutlich überschreiten. Was werden die Grünen kurz- und mittelfristig dagegen tun?
Sehr geehrter Herr Hill,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Luftverschmutzung, ein Thema, was uns und viele Hamburgerinnen und Hamburger sehr umtreibt.
Ich bin der Meinung, dass wir eine massive Veränderung auf unseren Straßen brauchen um der Luftverschmutzung Herr zu werden. Die Luft- und Lärmschadstoffgrenzwerte sind in Hamburg in gesundheitsgefährdenden Bereichen und viele Straßen sind zu voll, Stau und unsichere Wege sind die Folge. Ein wichtiges Element, um dies zu ändern, ist der Radverkehr. Eine massive Stärkung hätte zu Folge, dass mehr Menschen Rad statt Auto fahren. Die Bedingungen sind günstig. Der Radverkehrsanteil steigt in Hamburg langsam aber kontinuierlich. Immer mehr Radwegbenutzungspflichten fallen und immer mehr Radfahrer_innen erobern die Fahrbahnen für sich. Parallel dazu zeigen Messungen, dass der KFZ-Verkehr abnimmt, innerhalb des Ring 2 um 12 % Prozent innerhalb von 20 Jahren. Das StadtRad-Leihsystem ist sehr erfolgreich und mit der Critical Mass zeigen jeden Monat mehrere tausend Menschen, dass Radverkehr als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer auf die Straße gehört.
Wir haben eigentlich einen 20-Punkte-Plan, wie wir uns unser Ziel, den Radverkehr massiv auszubauen, erreichen, hier drei wichtige:
1. Vorfahrt auf Velorouten – die Velorouten sollten so geführt werden, dass der Radverkehr auf den Strecken Vorfahrt gegenüber dem motorisierten Individualverkehr bekommt, durch grüne Welle an Ampeln, Vorfahrtszeichen, baulichen Veränderungen, Fahrradstraßen…
2. Straßensanierung nur mit Berücksichtigung des Radverkehrs - Hamburg muss seine Straßen sanieren, in jeder Sanierung steckt die Chance automatisch Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen. Meist ist schon viel getan, wenn der Radverkehr auf der Straße geführt wird und den Autos Parkplätze oder eine Fahrspur weggenommen wird.
3. Sichere Wege – die Situation auf unseren Straßen ist zum Teil chaotisch, es gibt viele illegal Parkende, die Sichtachsen nehmen und Raser, die nicht auf andere Verkehrsteilnehmer achten. Wir möchten daher möglichst viele Tempo-30-Zonen, Anwohnerparken mit strenger Kontrolle von Falschparkenden und große Aufstellflächen für den Radverkehr vor Ampeln einrichten.
Mit freundlichen Grüßen
Christa Goetsch