Frage an Christa Goetsch von Birgit I. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Goetsch,
herzlichen Dank für Ihre sehr informative und sachliche Antwort. Mir gefallen die von Ihnen genannten Ziele.
Meine zweite Frage:
Welche konkreten Handlungsmöglichkeiten der Bürgerschaft in den nächsten beiden Jahren sind Ihrer Fraktion in Bezug auf die UN-Kinderrechtskonvention vorrangig wichtig?
Bezog sich allerdings nicht nur auf die Vorbehalte der Bundesregierung, sondern auf alle Kinder und das gesamte Paket von Verpflichtungen, die die Bundesrepublik Deutschland völkerrechtlich verbindlich einging.
Ich bin allerdings nur an einer kurzen Benennung von aktuellen politischen Schwerpunkten in den Zielen der GAL interessiert, wie sie etwa von Eva-Luise Köhler aus der Perspektive der Unicef-Schirmherrin mit dem Satz hervorgehoben wurden: "Benachteiligte Kinder brauchen mehr Achtung und bessere Startchancen".
Über eine Ergänzung Ihrer Antwort würde ich mich freuen.
Herzlichen Gruß
Birgit Imroll
Sehr geehrte Frau Imroll,
sehr gerne beantworte ich Ihre Nachfrage. Die GAL möchte die nächsten zwei Jahre dafür nutzen, mehr Bildungsgerechtigkeit in Hamburg herzustellen und insbesondere die Bildungschancen von benachteiligten Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund verbessern. Wir wollen alle Talente fördern. Bausteine auf diesem Weg sind beispielsweise:
- die Schaffung eines Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr für alle Kinder
- die Weiterentwicklung von Kitas zu Familienzentren
- die Überwindung des mehrgliedrigen Schulsystems durch ein längeres gemeinsames Lernen in einer Schule für alle.
Wir wollen neue Impulse für die soziale Stadtteilentwicklung geben. Im Mittelpunkt unseres Handlungskonzeptes stehen dabei Beschäftigung, Bildung, Teilhabe, Gesundheit und Kultur. Wir werden uns weiter dafür engagieren, dass einkommensschwache Familien von Gebühren im Bildungsbereich entlastet werden, z.B. durch ein kostenloses Bildungsjahr vor der Schule und ein kostenloses warmes Mittagessen in der Kita. Auch der Kinderschutz ist uns ein zentrales Anliegen. Wir brauchen mehr aufsuchende Sozialarbeit und ein verlässliches Netzwerk aus Beratungs- und Betreuungsangeboten in der ganzen Stadt.
Neben der Rücknahme der Vorbehaltserklärung setzen wir uns auch für die Aufnahme eigenständiger Kinderrechte in die Hamburgische Landesverfassung und in das Grundgesetz ein. Inhaltlich wollen wir uns dabei an der UN-Kinderrechtskonvention orientieren. Denn wir sind der Auffassung, dass wir mit der Aufnahme eigenständiger Kinderrechte den Staat stärker auf die Berücksichtigung der Belange von Kindern in allen Lebensbereichen verpflichten können.
Mit freundlichen Grüßen
Christa Goetsch