Frage an Christa Goetsch von Ronald M. bezüglich Umwelt
Liebe Christa Goetsch,
als Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes liegt mir vor allem aktives Eintreten für den Klimaschutz am Herzen. In Hamburg ist ein neues Kohlekraftwerk geplant, welches allen wissenschaftlichen Erkenntnissen und notwendigen Massnahmen gegen den Klimawandel entgegensteht. In der vergangenen Woche konnte in meinem Heimatort Ensdorf/Saarland nach einem zweijährigen aktiven Engagement von Bürgerinitiativen und Umweltverbänden ein Kohlekraftwerk mit einer geplanten Leistung von 1,6 Megawatt per Bürgerbefragung gestoppt werden.
Die GRÜNEN waren die einzige Partei, die aktiv die BI und die Umweltverbände unterstützt hat, Unterschriften sammelte, Infoveranstaltungen organisierte und letztendlich im Stadt-, im Kreis- und im Landtag des Saarlandes immer wieder das Thema auf die Tagesordnung brachte.
Was tut Ihre Partei in Hamburg und was bieten Sie als Alternative zu einem Kohlekraftwerk für Hamburg an, um eine Energieversorgung und einen verantwortlichen Umgang mit Energie zu fördern?
Sehr geehrter Herr Maltha,
zu dem Erfolg Ihrer Heimatgemeinde gegen den Bau eines Kohlekraftwerkes gratuliere ich Ihnen herzlich. Ich wünsche mir, dass wir es in Hamburg auch schaffen, den Bau des Kohlekraftwerks Moorburg zu verhindern, der von zwei Dritteln der Hamburger Bevölkerung abgelehnt wird. Auch in Hamburg hat die GAL die Volksinitiative gegen das Kraftwerk beim Unterschriftensammeln aktiv unterstützt und in der parlamentarischen Debatte haben wir uns mehrfach eindeutig gegen das Kraftwerk ausgesprochen. Weil das Kraftwerk, neben seiner Schädlichkeit für das Klima, mit seinem Kühlwasser die Elbe massiv aufheizen würde, halten wir es für nicht genehmigungsfähig.
Für eine klimafreundliche und zukunftsfähige Energieversorgung unserer Stadt setzen wir auf eine dezentrale Versorgungsstruktur mit hocheffizienten Blockheizkraftwerken und den Ausbau der Erneuerbaren Energien, deren Potentiale in Hamburg bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. So weit der Einsatz fossiler Energieträger noch unvermeidlich ist, wollen wir Gas anstelle von Kohle einsetzen.
Auf der Verbrauchsseite brauchen wir deutliche Einsparungen und Effizienzsteigerungen. In der Großstadt ist das wichtigste Handlungsfeld der Wärmebedarf der Gebäude. Wir wollen, dass beim Neubau schon in wenigen Jahren das Passivhaus zum verbindlichen Standard wird. Auch im Gebäudebestand wollen wir mit angemessenen Übergangsfristen verbindliche energetische Standards setzen. Um das Bewusstsein für einen verantwortlichen Umgang mit Energie zu schärfen, planen wir eine Beratungsoffensive, mit der bis 2015 sämtliche Hamburger Haushalte durch eine kostenlose Energieberatung erreicht werden sollen. Auch die Beratungsangebote für Unternehmen müssen deutlich ausgebaut werden.
Unsere Vorschläge haben wir detailliert in unserem Klimaschutzkonzept Hamburg 2020 dargelegt. Das Konzept und weitere Informationen zur Klima- und Energiepolitik der GAL finden Sie unter www.hamburg-energieschub.de.
Freundliche Grüße aus Hamburg
Christa Goetsch