Frage an Christa Goetsch von Mona S. bezüglich Verkehr
Welches Verkehrskonzept für das zukünftige, überhöhte Verkehrsaufkommen im Wohngebiet Altona-Altstadt in Folge von 220 Neubauwohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Schule Chemnitzstraße und in Folge von unter Parkdruck stehenden Ikea-Besuchern, die über Chemnitz- und Virchowstraße ins Viertel gelangen, haben Sie?
Wie wollen Sie die Verkehrslawine, die sich auf dem Weg zwischen Ikea und Autobahn durch Ottensen (Klausstraße, Eulenstraße, Holländische Reihe,...) quält, umleiten oder entzerren?
Wie steht es in diesem Zusammenhang mit Bürgerbeteiligung?
Ich erinnere an die ehemalige AG-Umgestaltung Östliche Chemnitzstraße, in deren Folge nicht nur die Änderung der Straßenführung, sondern auch die Gestaltung des Straßenraumes in einem Beteiligungsverfahren von den Anwohnern und anliegenden Institutionen geplant und durchgeführt wurde?
Sehr geehrte Frau Schewe-Buggea,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Verkehr in Altona. Für Anlieger der Wohnbebauung auf dem Gelände der ehemaligen Schule Chemnitzstr. sind die Parktiefgaragenplätze über die Holstenstr. (bzw. ca. 30m in die Chemnitzstr. rein, und von da aus in die Tiefgarage) erreichbar - ein zusätzliches Verkehrsaufkommen im Quartier steht deshalb eher nicht zu befürchten. Die verkehrsberuhigende Lenkung des Verkehrs sorgt zudem seit Jahren dafür, dass sich i.d.R. nur Anlieger in das Quartier "hineintrauen". Verkehrszählungen zeigen seit Jahren keine signifikanten Veränderungen was Anzahl und Geschwindigkeit des motorisierten Individualverkehrs betrifft. Für Besucher des zukünftigen Ikea an der Großen Bergstr. gibt es ein kostenfreies Parkhaus. Wir gehen davon aus, dass die Besucher nicht über die kleinen, engen Wohnstraßen mühsam von dieser Seite aus an die Gr. Bergstr. heranfahren werden, mit wenig Aussicht auf einen Parkplatz, wenn auf der gegenüberliegenden Seite bequem ein Parkhaus erreichbar ist. Wir wollen trotz dieser eher beruhigenden Voraussetzungen evaluieren, d.h. regelmäßig überprüfen, ob und wie sich der Verkehr in den angrenzenden Quartieren verändert, um gegebenenfalls weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen ergreifen zu können.
Wir kämpfen seit mehreren Jahren gegen den immer weiter zunehmenden Individualverkehr, das ist nicht erst ab Ikea so. Wir haben aber insbesondere deshalb von Ikea einen Modal Split gefordert, also ein Konzept, dass von vorne herein 50 Prozent Kunden einplant, die mit dem ÖPNV kommen. Es wird über die Ampel an der Kreuzung Max-Brauer-Allee, Ehrenbergstraße die Möglichkeit geben, den zusätzlichen Verkehr in Richtung Elbvororte über die Elbchaussee abzuleiten. Ebenso über Lichtsignalanlage an der Kreuzung Max-Brauer-Allee, Platz der Republik. Es ist auch nicht davon auszugehen, das haben mehrere Gutachten bestätigt, dass die Ikea-Kunden, die mit dem Auto über die Autobahn kommen, den City-Ikea in der Gr. Bergstr. bevorzugt ansteuern werden. Hier sind, je nach Wohnort, die Ikea-Niederlassungen in Schnelsen oder Moorfleet wesentlich komfortabler zu erreichen. Das Konzept des Ikea in Citylage ist neu - sowohl für Ikea selbst, als auch für uns und alle anderen. Wir haben Ikea unsere Vorstellungen mit auf den Weg gegeben bei den Planungen - unsere Auflagen zum Lärmschutz für Anlieger wurden beispielsweise auch von Ikea ohne Protest in die Planungen mit einbezogen. Die tatsächliche Entwicklung müssen wir jetzt abwarten und sehen, wo nachgesteuert werden muss, um ein verträgliches Miteinander zu gewährleisten.
Zu Ihrer Frage nach der Bürgerbeteiligung: Bürgerbeteiligungsverfahren sind m.E. immer dort sinnvoll, wenn es für die Bürgerinnen und Bürger etwas zu gestalten gibt. So z.B. wie sie ja auch schreiben, bei Änderung der Straßenführung, oder auch bei der Gestaltung des Straßenraumes. In diesem Falle geht es aber doch eher um die Verkehrslenkungsfragen, sprich um Schaltung von Lichtsignalanlagen, die in enger Abstimmung mit der Polizei und der Innenbehörde erfolgt.
In der Hoffnung Ihre Fragen ausreichend beantwortet zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Christa Goetsch