Wie stehen Sie dazu, dass angebrütete Hühnerei, wenn ein männliches Kükenembryo darin ist, vernichtet wird und das ungeschlüfte Küken hierbei Schmerz empfindet?
Sehr geehrter Herr Rebel,
vielen Dank für Ihre Frage.
Tierschützer*innen fordern seit Jahren, das Kükentöten zu beenden. Wir Grüne haben 2016 einen entsprechenden Antrag in den Bundestag eingebracht (https://dserver.bundestag.de/btd/18/078/1807878.pdf) und haben immer wieder darauf gedrängt, dass die schwarz-rote Bundesregierung hier tätig werden muss (z.B. https://www.gruene-bundestag.de/themen/tierschutz/kuekentoeten-geht-weiter).
Ich bin deshalb einerseits froh, dass der Deutsche Bundestag im Mai endlich beschlossen hat, dem Kükentöten ein Ende zu setzen (https://www.sueddeutsche.de/politik/kuekenschreddern-verbot-bundestag-1.5299741). Andererseits stimme ich Renate Künast zu, die in der Debatte am 20.05.2021 ausgeführt hat: " Ja, wir werden diesem Gesetz zur Beendigung des Kükenschredderns zustimmen, weil es doch ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung ist, auch wenn es das System noch nicht komplett verändert. Dass es jetzt ein Ende hat mit dem Vergasen und Schreddern von jährlich 45 Millionen männlichen Küken, ist richtig, aber es ist auch keine Großtat dieser Bundesregierung, sondern das Ergebnis einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts. Es blieb Ihnen gar nichts anderes übrig." (https://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/tierschutz-1)
Ob Tierschutz, Klimapolitik oder Maut-Desaster – bei zu vielen Themen musste Schwarz-Rot von Gerichten zum Handeln getrieben werden. Das genügt nicht, um sich den ökologischen und ökonomischen Herausforderungen im 21. Jahrhundert ernsthaft und lösungsorientiert zu widmen. Daher werbe ich für eine neue Politik unter grüner Führung und um beide Stimmen bei der Bundestagswahl am 26. September.
Viele Grüße
Chantal Kopf