Frage an Cerstin Richter-Kotowski von Steffen P. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Richter - Kotowski,
in Anbetracht der kommenden Wahlen möchten wir die örtlichen Kandidaten abfragen, wie weit das Engagement in Bezug auf die Reduzierung des Autoverkehrs und damit einer Wohnwertverbesserung in Steglitz geht. Uns ist klar, dass für u. a. Anliegen eine überbezirkliche Zusammenarbeit erforderlich ist, aber es geht um den Willen, Dinge voranzubringen:
1. Mittel- bis langfristige Wohnwertverbesserung der Schildhornstraße. Straßenumbau mit mittigen Grünstreifen, Fahrradwegen, breiteren Gehwegen oder Tunnel
2. Mittel- bis langfristige städtebauliche Lösung für den Bereich Düppelstraße. Hier ist generell zu überlegen, wie eine architektonische Lösung aussehen kann (Einfassung der Autobahn in Backsteinbögen (Shops) und damit gleichzeitig auch Lärmschutz
3. Schaffung und Verbesserung der Fahrradwegsituation. Hier gibt es viel Potential, versuchen Sie einmal von Steglitz nach Mitte zur Arbeit oder in andere Bezirke mit dem Fahrrad zu fahren, man fährt oft gefährlich zwischen den Fahrzeugen. Neue Fahrradwege lassen sich durch rote Kennzeichnung im ersten Schritt sicher zügig realisieren und man bringt automatisch mehr Leute aufs Rad und weniger ins Auto. Fördern von Kampagnen für Fahrgemeinschaften statt jeder allein im Auto zu Arbeit
Ihr Antwortschreiben würde ich gern zu unseren Nachbarn im Kiez kommunizieren.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Philipp
Sehr geehrter Herr Philipp,
Die Situation in der Schildhornstr. zu verbessern ist schwierig. Die Bausünden der Vergangenheit mit der Überbauung und damit Zerschneidung des Breitenbachplatzes und der anschließenden Zuführung des Verkehrs auf das normale Straßenniveau lassen sich leider nicht mit einfachen Mitteln verändern, zumal die Schildhornstr. eine Durchgangsstraße ist. In erster Linie sollte das Ergebnis des Gutachtens abgewartet werden, ob und welche Veränderungen sich durch die Tempo-30 Anordnung ergeben haben.
Die Randbebauung der Düppeler Str. wurde von der CDU-Fraktion befürwortet, auch um eine städtebauliche Aufwertung des Bereichs neben dem Lärmschutz zu erreichen. Leider wurde das Konzept von einem privaten Investor wieder verworfen, öffentliche Mittel sind aber keine vorhanden. Hier gilt es, in der neuen Legislaturperiode einen neuen Investor dafür zu finden.
In Bezug auf den Fahrradverkehr macht es m.E.n. Sinn, langfristig eine berlinweite Lösung zu finden, denn die Führung der Fahrradwege auf dem Bürgersteig (siehe z.B. Unter den Eichen in Richtung Zehlendorf) ist nicht nur für Fußgänger unangenehm, sondern auch für Fahrradfahrer bei den Einmündungen nicht ungefährlich. Allerdings muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das Fahrradfahren auf der Fahrbahn selbst auf einem abgegrenzten Fahrradstreifen auf einer Hauptverkehrsstraße aus unterschiedlichen Gründen kein Vergrügen ist. Ich fände es daher sinnvoll, wenn das Konzept von durchgängigen Fahrradstrecken (Fahrradwegeplan) auf Nebenstrecken berlinweit vernetzt werden würde. Hierzu wurde vom zuständigen Baustadtrat Stäglin für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf ein Radwegekonzept bereits mehrfach angefordert. Leider kam er der Aufforderung bislang nicht nach.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Cerstin Richter-Kotowski