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Cerstin Richter-Kotowski
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Frage von André M. •

Frage an Cerstin Richter-Kotowski von André M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Richter-Kotowski,

in Ihrem Wahlkreis befindet sich die Treitschkestraße - benannt nach einem antisemitischen Historiker, dem wir den Satz "Die Juden sind unser Unglück" zu verdanken haben. Wie beurteilen Sie den Widerstand Ihrer Partei in der BVV, für diese Straße einen anderen Namen als den dieses unsäglichen Menschen zu finden?
In Kreuzberg-Friedrichshain widersetzt sich die CDU einer Umbenennung der Koch- in Rudi-Dutschke-Straße mit der Begründung, dieser sei kein einwandfreier Demokrat gewesen.
Nun meine Frage an Sie: War Herr Treitschke ein Demokrat durch und durch und setzt sich Ihre Partei aus diesem Grund für eine Beibehaltung dieses Straßennamens ein?

Vielen Dank für die Beantwortung.

Mit freundlichen Grüßen

André Meral

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Meral,

meines Erachtens nach macht es einen Unterschied, ob man eine Straße neu- oder, wie im Fall der Treitschkestraße, umbenennt. Wenn wir heute eine Straße neubenennen zeugt dies selbstverständlich von unseren heutigen Maßstäben. Ältere Straßennamen sind ein Zeugnis für die Maßstäbe früherer Zeiten. Sie sind Teil des geschichtlich gewachsenen Stadtbildes. Wir können nicht alle Geschichtsspuren tilgen, die uns nach heutigen Maßstäben mißfallen. Personen, die verbrecherische Regime unterstützt haben, dürfen nicht im Stadtbild vertreten sein. Die Gestalt des wilhelminischen Historikers Treitschke ist nicht unproblematisch. Aber sie ist auch facettenreich. Außerdem gibt es im Falle der Treitschkestraße auch eine Bürgerinitiative, die sich gegen die Umbenennung stark gemacht hat. Die Interessen der Anwohner haben daher bei der Entscheidung der CDU-Fraktion in der BVV Beachtung gefunden.

Mit freundlichen Grüßen
Cerstin Richter-Kotowski