Frage an Carsten Labudda von Wolfram P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Labudda,
ich habe gestern den Wahlcheck 05 im WDR Fernsehen verfolgt und musste wieder einmal festellen, dass Ihre Partei in diesen Diskussionen ständig "mitleidig" belächelt wird, einzelne Forderungen aus Ihrem Wahlprogramm aus dem Zusammenhang gerissen werden und dann von sogenannten "unabhängigen" Wirtschaftsinstituten "überprüft" und dann für realitätsfern oder unfinanzierbar abgekanzelt, "und Frau Nasezu-Schmidt lächelt wissend". Im Übrigen fällt mir auf, dass die Linkspartei oft als "sogenannte" tituliert wird. Das sind Phrasen aus dem kalten Krieg. Vielleicht sollte man in der Öffentlichkeit mehr in den Vordergrund stellen, dass hier auch Bürger aus dem Westen beteiligt sind. Dann hört auch die Diffamierung SED --> PDS --> sogenannte Linkspartei auf.
Wie ist Ihre Meinung dazu ?
Sehr geehrter Herr Preuss,
Nach mittlerweile 23 Jahren neoliberaler Hegemonie in Deutschland werden
die Versuche, die Linkspartei zu diffamieren, kaum abnehmen. Und da sind
den neoliberalen Parteien ebenso wie ihren Wirtschaftsauguren viele
Mittel Recht. Ich denke, in der heutigen Medienwelt ist Personalisierung
ein wichtiges Mittel, Wirkung zu erzeugen. Mit der Etablierung von
Politikern wie Oskar Lafontaine (Saarland), Ulrich Maurer
(Baden-Württemberg), Klaus Ernst (Bayern) und anderen, werden die
Menschen immer mehr wahrnehmen, dass die Gleichsetzung von Linkspartei
und SED einfach nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Wenn dazu noch
eine flächendeckende Basisarbeit kommen kann, dann wird dieses Geschrei
der Gegner der Linken völlig ad absurdum geführt. Wenn ich mir die
gemeinsame Arbeit von WASG und Linkspartei in Heidelberg und Weinheim
anschaue, sehe ich die Linke dahingehend auf einem guten Weg.
Liebe Grüße,
Carsten Labudda