Frage an Carsten Labudda von Wolfram P. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Preuss,

Schul-Sponsoring bringt die Gefahr mit sich, dass der jeweilige Sponsor auch auf Lehrinhalte Einlfluss nimmt, denn bekanntlich gilt ja: Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt, was gespielt wird. Wer Michael Moores "Stupid White Men" gelesen hat, findet zudem abschreckende Beispiele dafür, wie junge Menschen von großen Unternehmen manipuliert werden. Mir sind übrigens leider vergleichbare Beispiele inzwischen auch aus Deutschland bekannt. Vor diesem Hintergrund lehnt die Linkspartei das direkte Schul-Sponsoring ab. Andererseits freut es uns natürlich, wenn wohlhabende Leute oder Unternehmen etwas zur Verbesserung der Lage an den Schulen betragen wollen. Um dieses Engagement nicht zu bremsen, aber eben doch in verantwortungsvollen Bahnen zu halten, schlagen wir stattdessen vor, Spenden-Fonds einzurichten, in welche jeder etwas einzahlen kann, bei denen aber die Mittelverteilung durch unabhängige Gremien erfolgt, z.B. das Kultusministerium oder dessen untergeordnete Behörden.

Was die Frage nach den Schulfächern Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft angeht: Warum soll man diese Fächer gegeneinander ausspielen? Warum nicht beides? Unter marktwirtschaftlichen Bedingungen macht es doch Sinn zu verstehen, wie ein Unternehmen funktioniert und worauf es achten muss, um sich zu behaupten. Genauso macht es Sinn zu verstehen, wie eine Volkswirtschaft funktioniert und wie man sie gestalten kann. Ich denke, erst das Wissen um beide Komponenten ermöglicht es Schülern, ein umfassendes Bild wirtschaftlicher Zusammenhänge zu bekommen.

Liebe Grüße,
Carsten Labudda