Carsten Labudda
DIE LINKE
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Frage von Wolfram P. •

Frage an Carsten Labudda von Wolfram P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

seit fast einem Vierteljahrhundert wird uns das Märchen von der Lohnzurückhaltung als seligmachendes Instrument zur Vollbeschäftigung nunmehr im 999. Aufzug präsentiert. Außerdem müssen wir alle immer länger arbeiten, natürlich unbezahlt, obwohl im BGB steht, dass jede geleistete Arbeit bezahlt werden muss. Schon heute ist es einem Arbeitgeber möglich, einen Mitarbeiter bis zur "Rente", so er sie dann noch bekommt, befristen kann. Wieso will man den Kündigungsschutz so vehement einschränken oder abschaffen ? Das kann doch nur die Konsequenz haben, bestehende Arbeitsverhältnisse zu beenden, um dann billigst am Arbeitsmarkt "einzukaufen".
Muss man den Bürgern nicht fairerweise sagen, dass mit solchen Mitteln die Vollbeschäftigung garantiert nicht erreichbar ist ? Im Gegenteil, es ist ständig schlimmer geworden. Auf welche Instrumentarien setzt die Linkspartei ?
Gruß

Wolfram Preuß

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Preuss,

Ob die Partei nun CDU, SPD, FDP oder Grüne heißt - sie alle setzen auf eine weitere "Flexibilisierung" im Sinne der Arbeitgeber und verschweigen dabei, dass ihre Vorschläge auf dem Rücken der Arbeitnehmer und Erwerbslosen ausgetragen werden. Die Meinung der Linkspartei lautet hier klipp und klar, dass der Kündigungsschutz unbedingt erhalten werden muss, insbesondere im Interesse älterer Arbeitnehmer, die kaum noch eine adäquate neue Stelle finden können. Wir wollen anstatt einer Verlängerung eine Verkürzung der Arbeitszeiten, um die vorhandene Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Ohne die Tarifautonomie anzutasten, schlagen wir daher vor, die im Arbeitszeitgesetz vorgegebenen gesetzlichen Höchstarbeitszeiten abzusenken, um auf diese Weise mittelbar eine allgemeine Verkürzung der Arbeitszeiten voranzubringen.
Liebe Grüße, Carsten Labudda