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Frage von Jens-Joachim K. •

Frage an Carola Veit von Jens-Joachim K. bezüglich Familie

Auf Ihrer Internet-Seite lese ich immer wieder, dass Sie sich für irgendwelche Brücken auf der Veddel einsetzen, die der Senat durch Dämme ersetzen will. Die Brücken sollen aber viel teurer sein als die Dämme. Nun frage ich mich, gibt es denn nichts Wichtigeres, um so viel Geld auszugeben? Es ist immerhin von zehn Millionen Euro die Rede. Können die Leute auf der Veddel denn nicht genauso gut über einen Damm gehen oder fahren, wie über eine Brücke?
Zehn Millionen - da könnte man doch wahrscheinlich mindestens drei Jahre lang auf das Büchergeld in den Schulen verzichten, oder?
Ach so, verstehen Sie mich nicht falsch - sonst finde ich eigentlich ganz prima, was Sie so machen, jedenfalls das, was ich so auf Ihrer Website lesen kann!
Mit freundlichen Grüßen
Jens-Joachim Kisch

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Sehr geehrter Herr Kisch,

das sind zwei verschiedene Paar Stiefel. Klar: Man könnte alles Geld nehmen, das der Haushalt irgendwie hergibt, und es ausschließlich für Dienstleistungen für die Menschen aufwenden. Das funktioniert aber nicht lange; schon bald wird man merken, dass die Stadt ohne sinnvolle Investitionen irgendwann nicht mehr funktioniert.

Es geht darum, einen Teil sinnvoll für "bürgernahe" Dienstleistungen, einen anderen Teil für sinnvolle Investitionen auszugeben. Dabei kann man dann über "sinnvoll" trefflich streiten.

Wenn Sie nach Investitionen fragen: Ich zum Beispiel finde eine unterirdische Anbindung der Hafencity mit einer neuen U-Bahn für mindestens 250 Millionen Euro nicht sinnvoll, weil es anders (oberirdisch) zweckmäßiger und preisgünstiger geht.

Sinnvoll hingegen finde ich den Erhalt des Wasserkreuzes Veddel, gleich aus mehreren Gründen: Wegen der Tradition. Wegen der Attraktion für den Fremdenverkehr (Anbindung der Ballinstadt an die 50er Schuppen, die Cap San Diego und die Landungsbrücken). Wegen der günstigen Verbindung zu den beiden großen internationalen Ausstellungen in Wilhelmsburg (IGA und IBA). Wegen der kurzen Wege für die Hafenschiffahrt.

Und sogar wegen der Kosten. Die stehen für die Brückenerneuerung noch gar nicht fest, sondern sind nur mit dem dicken Daumen gepeilt. Eine der sechs Brücken stammt z.B. aus dem Jahr 1974 und ist bestens in Schuss. Und die dauerhaften Folgekosten der Dämme - wegen der Verschlickung der abgeschnittenen Hafenbecken - sind auch noch nicht ermittelt.

Darum: Wasserkreuz erhalten!

Mit freundlichem Gruß,

Carola Veit.

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