Frage an Carola Veit von Irene K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Veit,
die Hamburger Spielbank wirbt mit einem Jackpot von 500.000 € im Automatenspiel.
Sind Sie nicht auch der Meinung, dass damit die Freie und Hansestadt Hamburg und insbesondere Herr Senator Dr. Peiner als Präses aufsichtsführenden Behörde die Spielsucht fördert?
Was gedenken Sie persönlich als Mitglied des Familienausschusses der Hamburger Bürgerschaft gegen die Spielsuchtgefahr insbesondere durch hohe Jackpots in der Hamburger Spielbank zu tun?
Halten Sie hohe Jackpots nicht auch unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten für falsch?
Der letzte Jackpotgewinner hat sich von dem Gewinn ein Haus auf Teneriffa gekauft, das Geld ist also abgewandert, kleinere Gewinne würden dagegen die Binnennachfrage fördern.
Mit freundlichen Grüßen
Irene Kizina
Sehr geehrte Frau Kizina,
Spielexpertin bin ich nicht, und vielleicht ist meine Antwort deshalb im ersten Anlauf auch nicht wirklich befriedigend.
Kinder und Jugendliche sind besonders anfällig für bestimmte Formen von Sucht. In der Spielbank jedoch kommen Kinder und Jugendlich nicht vor, deshalb sollten wir hier auch die Kinder nicht mit dem Bade ausschütten.
Ein Jackpot von 500.000 € ist sehr hoch. Aber die "normalen" Lotto-Gewinne erreichen diese Summe doch auch, Woche für Woche, von den Jackpots in diesem Bereich ganz zu schweigen. Und für den Spielbank-Besuch muss man volljährig sein, während dies beim Lottoschein niemand prüft. Gibt es da einen wesentlichen Unterschied, der die Spielbank "schlimmer" macht?
Das ganze Problem des staatlich veranstalteten oder staatlich kontrollierten Spiels ist doch, dass es einerseits manche Menschen süchtig macht. Aber das macht das private oder illegal-gewerbsmäßige Spiel auch. Und wenn es denn so ist, dass manche Menschen spielen wollen - ist es dann nicht besser unter kontrollierten, staatlich garantierten Bedingungen, als im schmuddeligen Halbdunkel eines "Spielclubs"?
Und die Auslands-Investition des Gewinners: Ein erheblicher Milliardenbetrag an deutschen Investitionen fließt jährlich ins Ausland, ein ähnlich hoher fließt zurück. Macht es da den Kohl fett, wenn der Mensch ein Haus in Südeuropa gebaut hat? Und: kleinere Gewinne werden vielleicht im Auslands-Urlaub ausgegeben?
Also, Sie merken schon: Statt einer Antwort bekommen Sie mehr Fragen zurück. Melden Sie sich aber gern wieder, Ihre Meinung zu meinen Einwänden interessiert mich.
Mit freundlichen Grüßen
Carola Veit