Frage an Carl-Julius Cronenberg von Carola D. bezüglich Umwelt
Warum haben Sie bei der Abstimmung im Bundestag gegen das Tempolimit gestimmt?
Sehr geehrte Frau D.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Nach eingehender Prüfung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass ein allgemeines Tempolimit weder dem Ziel einer signifikanten Steigerung der Verkehrssicherheit noch dem Ziel einer nachhaltigen Reduktion von CO2-Emissionen dient.
Im Einzelnen:
Erfreulicherweise ist die Zahl der Verkehrstoten in den vergangenen Jahren um 83% zurückgegangen. Auch wenn 3.275 Todesopfer im vergangenen Jahr auch im internationalen Vergleich ein guter Wert sind, wollen wir weiter alle Anstrengungen unternehmen, um unsere Straßen noch sicherer zu machen.
Dabei gehören unsere Autobahnen schon jetzt zu den sichersten Straßen in Deutschland. Über 90% aller tödlichen Verkehrsunfälle passieren auf Straßen mit Tempolimit. Ein weiterer Rückgang durch die Einführung eines allgemeinen Tempolimits kann unter optimistischen Annahmen ca. 3% betragen.
Richten wir den Blick auf die verbleibenden 97%: Hauptursache für tödliche Unfälle ist neben Übermüdung, Ablenkung, Alkohol- oder Drogenkonsum tatsächlich überhöhte Geschwindigkeit auf Straßen mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Deshalb bringt eine konsequente Einhaltung von Tempolimits und Ahndung der Verstöße mehr als die Einführung neuer Tempolimits.
Der CO2-Ausstoß in Deutschland kann durch Einführung eines allgemeinen Tempolimits um ca. 0,3% gesenkt werden. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was durch eine konsequente Verbesserung der Verbrennungsmotoren sowie der Einführung neuer Antriebsstränge oder Kraftstoffe erreicht werden kann und muss. Voraussetzung dafür ist eine starke deutsche Automobilindustrie, die große Summen in Forschung und Entwicklung investiert.
Insbesondere die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe bietet die Chance, dass zukünftig Gebrauchtwagen weltweit auf den Betrieb mit klimaneutralen Kraftstoffen umgerüstet werden. Nur so schaffen wir nachhaltige Reduktion von CO2-emissionen im Autoverkehr.
Mit freundlichen Grüßen
Carl-Julius Cronenberg