Frage an Carl-Christian Dressel von Florian A. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dressel,
als selbstständiger EDV-Berater würde mich Ihre Position zum Thema IHK-Zwangsmitgliedschaft interessieren. Warum muss ich Beiträge an eine Institution entrichten, die nichts für mich leistet und mit der ich nichts zu tun haben will?
Sehr geehrter Herr Arzberger,
für Ihre Mail danke ich Ihnen. In der Tat bildet die Pflichtmitgliedschaft von Gewerbetreibenden in den Industrie- und Handelskammern seit einiger Zeit eine Hauptkonfliktlinie im berufspolitischen Diskurs – unabhängig von Problemen, die in Coburg speziell auftreten. Kritik wird vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen gegenüber den Industrie- und Handelskammern geübt. Diese seien - so der Vorwurf der Kritiker – praxisfern und zu bürokratisch. Die Befürworter der Pflichtmitgliedschaft führen dagegen die bestehenden Angebote und Leistungen an, die von den Industrie- und Handelskammern erbracht werden.
Meines Erachtens wäre eine sorgfältige Prüfung der derzeit vorhandenen Strukturen notwendig, z.B. im Rahmen einer IHK-Reform. Leider wird dieses Vorhaben jedoch aufgrund der ablehnenden Haltung von CDU/CSU zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht realisierbar sein. Schnellschüsse, die einzig das Ziel verfolgen, die Pflichtmitgliedschaft für Gewerbetreibende ohne eine seriöse Überprüfung aufzuheben, lehne ich in dieser wichtigen Frage jedoch ab.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Dr. Carl-Christian Dressel, MdB