Frage an Carl-Christian Dressel von Heinrich S. bezüglich Recht
Tag der Deutschen Einheit - Ein Feiertag nur für Politiker?
Guten Tag Herr Dr. Dressel,
den Tag der deutschen Einheit habe ich genutzt, um den Baufortschritt am Verkehrsprojekt „Deutsche Einheit Schiene Nr.8.1“, der ICE-Neubaustrecke Nürnberg - Erfurt zu erkunden.
Sehr verwundert hat mich die Tatsache, daß auf den Brücken-Baustellen im Norden Ihres Wahlkreises mit voller Mannschaft und hoher Intensität gearbeitet wurde.
Zwar sind auf den Baustellen so gut wie keine deutschen Bauarbeiter beschäftigt, was aber wohl nicht die Tätigkeit an diesem Feiertag rechtfertigen kann.
Da nach derzeitiger Planung eine Inbetriebnahme der Strecke nicht vor 2017 erfolgt, ist davon auszugehen, daß die Bauwerke nach Fertigstellung noch mehrere Jahre ohne Nutzung sein werden. Daher kann auch die Terminsituation nicht ausschlaggebend gewesen sein.
Ein Versehen? - Mangelnde Aufsicht? - oder Absicht? Jedenfalls, die Besucher waren überrascht, die Anlieger verärgert.
Die Bundesregierung wird weiter an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie Feiertag predigt (und feiert) und gleichzeitig als Auftraggeber Arbeit fordert oder toleriert.
Meine Fragen:
Wie beurteilen Sie diesen Vorgang der Feiertagsarbeit – sehen Sie hier Handlungsbedarf?
Wie ist Ihre Meinung zur Situation, daß bei diesem, durch die öffentliche Hand finanzierten Großprojekt überwiegend ausländische Arbeitnehmer beschäftigt sind?
Hochachtungsvoll
H. Schaumberger
Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr,
auch ich kenne den Heimatschriftsteller Heinrich Schaumberger aus Weißenbrunn vorm Wald, seit ich zum Abschluss der vierten Grundschulklasse sein Werk „Im Hirtenhaus“ geschenkt bekam. Seine umfassende Kenntnis der sozialen Lage der Menschen seiner Heimat lassen seine Werke als authentische Zeugnisse seiner Zeit erscheinen. Vielleicht ist er Ihnen auch bekannt, sei es aus der Lektüre eines seiner Werke, aus dem Besuch des sehenswerten Heimatmuseums in Weißenbrunn oder gar aus dem langjährigen Besuch der ihm gewidmeten Schule. Mich würde schon interessieren, warum Sie ausgerechnet seinen Namen als Pseudonym gewählt haben.
Unter diesem Pseudonym haben Sie mir bereits eine Anfrage in mein Wahlkreisbüro gesandt. E-Mails beantworte ich nur dann, wenn dem Anschreiben Namen und vollständige Adresse zu entnehmen sind. Das ist bei einem Anschreiben unter Pseudonym allerdings nicht der Fall. Da Abgeordnetenwatch keinerlei Maßnahmen trifft, um anonyme Anfragen bzw. Anfragen unter Pseudonym auszuschließen, beteilige ich mich am öffentlichen Frage-Antwort-Spiel von jetzt an nicht mehr. Tatsächlich Interessierte bitte ich, sich per E-Mail an die Adresse carl-christian.dressel(at)bundestag.de zu wenden. Ich antworte ihnen gerne.
Mit freundlichen Grüßen an den anonymen Absender
Ihr
Dr. Carl-Christian Dressel, MdB.