Frage an Caren Lay von Gabriele B. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Bischof,

vielen Dank für Ihre Frage. Tatsächlich wird immer mehr Obst und Gemüse importiert. Das gilt auch für Sorten, die üblicherweise hierzulande angebaut werden. Die Zahlen, die Sie benennen, beziehen sich auf Tiefkühlerzeugnisse, die weiterverarbeitet werden. Frisches Obst und Gemüse kommt zumindest in der Saison meist aus Deutschland oder den Nachbarländern.

Tiefgekühlte Obst- und Gemüseimporte aus China sind bei der Lebensmittelindustrie so beliebt, wie sie sehr billig sind und in riesigen Mengen geliefert werden können. Die im Vergleich dazu kleingliedrige deutsche Landwirtschaft kann beispielsweise derartige Massen an Erdbeeren, wie die die Lebensmittelgiganten hierzulande ohne Rücksicht auf die Erntesaison verarbeiten, oft nicht liefern. Zudem können sie mit den Preisen aus China nicht mithalten. Das hat seinen Preis: Belastungen mit Pestiziden oder Krankheitskeimen, Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern, Zerstörung der Umwelt, Energie- und Wasserverschwendung.

Im Gegensatz zu frischem Obst und Gemüse muss bei verarbeiteten Produkten in der EU die Herkunft nicht gekennzeichnet werden. DIE LINKE im Bundestag fordert schon seit Jahren eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung aller Zutaten auch bei verarbeiteten Lebensmitteln, damit Verbraucherinnen und Verbraucher selbst entscheiden können, was sie kaufen wollen.

Natürlich können auch Sie und ich einen Beitrag leisten, indem wir mehr selbst kochen sowie regional und saisonal einkaufen.

Freundliche Grüße

Caren Lay