Frage an Cansel Kiziltepe von Ole J.
Liebe Frau Kiziltepe,
Glückwunsch zur erneuten Kandidatur für den Bundestag! Auch wenn es ein lokales Thema ist, hätte ich folgende Frage (es betrifft ja ihren Wahlkreis) :
Wie stehen Sie zum Thema Tempelhofer Feld? Sind Sie für eine Bebauung oder Randbebauung, oder plädieren Sie dafür, es im jetzigen Zustand zu erhalten?
Schöne Grüße! Ole Johanneßen
Sehr geehrter Herr Johanneßen,
vielen Dank für Ihre Glückwünsche und Ihre Frage.
Eine der wichtigsten Aufgaben der SPD in Berlin ist eine verantwortungsvolle Stadtentwicklungspolitik. Diese beinhaltet auch die Sicherung von bezahlbarem Wohn- und Gewerberaum sowie die aktive, soziale und vorausschauende Bodenpolitik.
Nun wächst Berlin stetig. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erwartet, dass im Jahr 2040 etwa 3,96 Millionen Menschen in unserer Stadt leben werden. All diese Menschen brauchen Wohnraum. Um die Verteilungskämpfe um den bestehenden Wohnraum nicht noch größer werden zu lassen, müssen wir bauen. Die SPD will deshalb bis 2030 insgesamt 200.000 neue Wohnungen in Berlin errichten.
Da wir in Zeiten des Klimawandels gleichzeitig klima- und umweltpolitische Aspekte unbedingt berücksichtigen müssen, wir das Tempelhofer Feld also auch als die grüne Lunge Berlins begreifen, kommt für mich nur eine sehr maßvolle Randbebauung durch landeseigene Wohnungsbaugesellschaften infrage. Sozialer Wohnungsbau ist hier ausschlaggebend. Eigentumswohnungen haben auf dem Tempelhofer Feld nichts zu suchen.
Neben klima- und umweltpolitischen Aspekten ist für mich die soziale Bedeutung des Tempelhofer Felds wichtig. Das Tempelhofer Feld ist für Berlin ein unverzichtbarer Ort der sozialen Begegnung und ein wichtiger Freiraum in unserer Stadt. Umweltpolitische, soziale und stadtplanerische Belange müssen hier in einen Ausgleich gebracht werden. Dazu gehören auch Flächen für den Sport. Daher unterstütze ich die Initiative der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg für Sportplätze auf dem Regenrückhaltebecken.
Die Stadt ist ein Ort der permanenten Veränderung und die Stadt ist ein Raum, in dem berechtigte Interessen miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Eine sehr gut abgewogene und zurückhaltende Randbebauung wird all diesen Aspekten gerecht und sicher ein lebenswertes Berlin für alle.
Mit freundlichen Grüßen
Cansel Kiziltepe