Cansel Kiziltepe
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SPD
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Frage von Carsten N. •

Frage an Cansel Kiziltepe von Carsten N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Kiziltepe,

ich stelle diese Frage unter der Rubrik "Demokratie und Bürgerrechte", weil mir die Möglichkeit, einen Direktkandidaten oder eine Direktkandidatin zu wählen, ungeheuer wichtig ist. Wichtig deshalb, weil es in allen Parteien integere, eigenständig denkende Persönlichkeiten gibt und ich nur hier die Möglichkeit habe, sie gegenüber den Apparatschiks zu stärken, die mit ihrer persönlichen Meinung ganz hinter dem Wahlprogramm verschwinden.

Sie treten nun gegen einen Abgeordneten an, der sich oft gegen den Mainstream seiner Partei gestellt hat und dennoch das erste Direktmandat der Grünen errungen hat. Mich würde daher interessieren: Was sind für Sie die drei wichtigsten Gründe, warum ich Sie persönlich und nicht Herrn Ströbele wählen sollte?

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Niemann

Cansel Kiziltepe
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Niemann,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage, zu der ich gern Stellung nehmen möchte. Ich freue mich sehr, dass Sie ein so interessierter Wähler sind und in diesem Sinne „sorgfältig“ mit Ihrer Stimme umgehen.

Ich verstehe Demokratie als die einzige Staatsform, in der sich möglichst viele Menschen frei und ohne Angst vor Repressalien am Meinungsbildungsprozess beteiligen können. Deshalb dauern politische Prozesse oft auch so lange, das berühmte „lange Bohren dicker Bretter“.

Sich gegen die Partei - und den so genannten Mainstream - zu positionieren, heißt noch lange nicht, der bessere Politiker zu sein. Man darf auch bei Herrn Ströbele nicht vergessen, dass er ein Urgestein der Grünen ist und sicherlich durch seine Argumentation und Diskussionsansätze maßgeblich zur Entwicklung dieser doch im Vergleich noch recht jungen Partei beigetragen hat.

Eine andere Meinung möglichst medienwirksam und auch populär zu verbreiten ist nicht meine Art. Zumal man im Hinterkopf behalten muss, dass die Grünen nur recht kurze Zeit in der Regierung waren, will sagen: Aus der Opposition heraus, lässt es sich immer einfacher und auch lauter argumentieren.

Als Politikerin stehe ich in einem permanenten Diskussionsprozess in meiner Partei. Auch ich bin nicht mit allem einverstanden. Das bezieht sich u. a. auf die Hartz IV-Gesetzgebung und Rente mit 67. Sie haben sicherlich bereits einen Blick auf meine Homepage geworfen - http://cansel-kiziltepe.de/ . Am Ende geht es immer darum auch in der eigenen Fraktion eine Mehrheit zu erstreiten. Dafür werde ich kämpfen: am Thema mit viel Sachverstand, beharrlich und konsequent.

Mit freundlichen Grüßen

Cansel Kiziltepe