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Brigitte Pothmer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von gunther t. •

Frage an Brigitte Pothmer von gunther t. bezüglich Jugend

liebe brigitte,

du und ich (grueneKVnortheim/einbeck) kennen uns wohl mehr oder weniger von einigen veranstaltungen, meine frage ist :

ob du es auch so siehst, dass die heranwachsenden jungen (im gegensatz zu den mädchen) die kommenden oder bestehenden bildungs- und vielleicht auch gesellschaflichen verlierer sind,

um diesre schieflage entgegenzuwirken, sollte überlegt werden, wie gegengesteuert werden sollte,

vielleicht per quotierung, das hiesse dann z.b. vorhaltung des personals in kitas und schulen, halb weiblich, halb männlich, da sonst evt. die notwendigen identifizierungspersonInnen bezüglich geschlechterlicher ausgewogenheit (gendering) nicht vorhanden wären !?

mich würd mal deine meinung oder position interessieren, gibt es in der partei derweilige überlegungen oder denkansätze ?

danke dir,
mgg.gt.kreiensen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Gunther,

Geschlechtergerechtigkeit ist der grüne Anspruch an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Frauen und Männer, Mädchen und Jungen müssen gleiche Chancen haben.

In der Arbeitswelt werden Frauen nach wie vor schlechter bezahlt und arbeiten viel häufiger in Teilzeit als Männer. In Spitzenpositionen der Wirtschaft sind Frauen kaum vertreten und das obwohl sie oft bessere Bildungsabschlüsse haben. Jungen sind inzwischen bei Sitzenbleibern und Schulabbrechern deutlich in der Mehrheit und geraten so zunehmend auch im Erwerbsleben ins Abseits.

Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Das Scheitern der Jungen in den Schulen ist nicht ausschließlich mit Problemen im Bildungs- und Betreuungssystem begründbar. Auch die Familienstruktur und das gesellschaftliche Umfeld spielen eine wesentliche Rolle. Von daher müssen die Maßnahmen zum Gegensteuern an vielen Lebensbereichen ansetzten.

Die Forderung nach mehr männlichen Rollenvorbildern in den Kitas und den Grundschulen teile ich ausdrücklich. Männer sollten verstärkt für die Berufe Erzieher und Grundschullehrer gewonnen werden. So lange aber Männer kein Interesse an diesen Berufen zeigen wird eine Quote keine positiven Auswirkungen haben können. Wir wollen diese Berufe attraktiver machen, auch für Männer. Pädagogische Arbeit mit Kindern braucht eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung, bessere Bezahlung und attraktive berufliche Entwicklungsperspektiven. Davon profitieren Frauen, Männer und natürlich vor allem die Kinder, egal ob Mädchen oder Junge.

Herzliche Grüße

Brigitte Pothmer