Frage an Brigitte Pothmer von Claudia K. bezüglich Umwelt
Guten Tag,
im Wahlkampf höre ich kaum Umweltfragen, auch auf grünen Wahlplakaten fiel mir nichts zu diesem Thema auf.
Ich bin mit der Landwirtschaftspolitik, insbesondere den EU Subventionen für Tierquälerische und Verbraucher schädigende Landwirtschaftsindustrie, sehr unzufrieden.
Wie gehen Sie mit dem Thema um?
Warum höre oder lese ich darüber so wenig?
Mit freundlichem Gruß
Kaune
Sehr geehrte Frau Kaune,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen sehr gerne beantworten möchte. Sie kritisieren, dass das Thema Landwirtschaft und Massentierhaltung wenig Raum im derzeitigen Bundestagswahlkampf einnimmt und fragen, wie wir Grünen mit dem Thema umgehen. Zunächst kann ich Ihren Eindruck nachvollziehen: Top-Themen des Wahlkampfes, die über alle Parteigrenzen hinweg behandelt werden und dadurch natürlich besonders präsent sind, sind sicher soziale Gerechtigkeit und die Energiewende.
Für uns Grüne ist eine für Mensch und Umwelt nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion aber ein weiterer wichtiger Schwerpunkt, den wir auch auf allen Ebenen zum Thema machen. Dass es sich dabei um eine "grüne Herzensangelegenheit" handelt, zeigt nicht zuletzt der Mitgliederentscheid der Grünen, bei dem 60.000 Mitglieder meiner Partei zur Abstimmung aufgerufen waren und als eines von neun zentralen Wahlzielen den Punkt "Massentierhaltung beenden" bestimmten. Eine Online-Präsentation mit Fakten und Hintergründen zu diesem Schwerpunkt finden Sie auf der Webseite der Grünen Bundespartei: http://2minuten.gruene.de/massentierhaltung.html#/ , ebenso das einschlägige Motiv "Was der Bauer nicht kennt, fress ich nicht" aus der aktuellen Plakat-Kampagne ( http://gruenlink.de/m5c ). Nicht zuletzt die Unterstützung der Grünen für einen fleischfreien Veggie-Day pro Woche oder das Projekt der "sanften Agrarwende" des grünen Umweltministers in Niedersachsen zeigen unser übergreifendes Engagement zum Thema.
Neben diesen Hinweisen auf die Bundes- und Landesebene möchte ich auch unterstreichen, dass ich selbst regelmäßig bei Straßen-Aktionen vor Ort auf die Vorzüge einer verbraucherorientierten, fairen und regional eingebundenen Landwirtschaft aufmerksam mache. Dabei erhalte ich sehr positive Resonanz, z.B. für mein "Apfel-Büchlein" ( http://gruenlink.de/m57 ), das neben leckeren Rezepten viele Hinweise zu gesunder Ernährung und regionaler Sortenvielfalt enthält.
Mit meinem Kollegen Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Europaparlament, war ich in der vergangenen Woche zudem auf dem Hof Luna in Everode zu Besuch. Thema unserer Veranstaltung auf dem biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof war die "Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft".
Ich hoffe, dass ich Ihnen die grüne Position zum Themenkomplex Umwelt-, Agrar- und Verbraucherpolitik und unseren besonderen Einsatz in dieser Sache deutlich machen konnte und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Brigitte Pothmer