Frage an Brigitte Pothmer von Charlotte Z. bezüglich Verbraucherschutz
Guten Tag!
Inwiefern und wie forciert werden Sie sich für eine Aufklärung der Bürger über Produktionsformen von Konsumgütern, insbesondere von Lebensmitteln, und den Folgen unseres Konsumverhaltens einsetzen?
Ist eine stärkere Besteuerung bestimmter umweltschädlicher und gesundheitsschädlicher Güter tatsächlich realistisch?
Mit freudlichen Grüßen,
Charlotte Zach
Sehr geehrte Frau Zach,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zum Thema nachhaltiger Konsum, die ich Ihnen gerne beantworte. Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass Verbraucher nachhaltige Produkte besser erkennen. Deswegen wollen wir beispielsweise für Lebensmittel eine verpflichtende Kennzeichnung der Tierhaltungsform einführen und eine Herkunftskennzeichnung. Bewährte Siegel wie "Fairtrade", "Bio" oder "ohne Gentechnik" wollen wir stärken. Wir wollen ein Label für vegetarische Produkte und mehr Verbraucheraufklärung zu den gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Folgen des zu hohen Fleischkonsums.
Aber auch für andere Produkte wollen wir nachhaltige Produktionsformen erkennbar machen. Was es bei Lebensmitteln mit dem Bio-Siegel bereits gibt, brauchen wir auch in anderen Bereichen wie etwa bei Finanzprodukten. Wir wollen, dass Unternehmen verpflichtet werden, ihre ökologischen und sozialen Produktionsbedingungen einschließlich ihrer vorgelagerten Lieferketten zu dokumentieren und offenzulegen. Nur so können VerbraucherInnen, Umwelt- oder Verbraucherverbände die grünen Aussagen von Unternehmen bewerten und seriöse Unternehmungen von unseriösem Greenwashing unterscheiden.
Um unser Steuerrecht ökologischer zu machen, wollen wir ökologisch schädliche Steuersubventionen abschaffen. Das Umweltbundesamt beziffert das Volumen dieser ökologisch schädlichen Subventionen auf bis zu 48 Milliarden Euro. Hier wollen wir ansetzen und diese zusätzlichen Einnahmen u.a. für Investitionen in Klima- und Umweltschutz sowie Erneuerbare Energien verwenden.
Ich hoffe, dass ich Ihnen unsere grüne Position deutlich machen konnte und verbleibe mit freundlichen Grüßen nach Nordstemmen,
Brigitte Pothmer