Frage an Brigitte Lösch von Carsten H. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Lösch,
Unsere Kinder leiden unter der Umstellung auf G8, da die Lehrpläne nicht entsprechend angepasst worden sind. Gleichzeitig setzt unser Bundesland wohl auf Gemeinschaftsschulen, die leider kein Erfolgsmodell darstellen. Können wir zum Wohl unserer Kinder auf die Umstellung auf G9 hoffen?
Vielen Dank vorab
Mit freundlichen Grüßen
C. H.
Sehr geehrter Herr Höger,
vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch zum Thema G8 und Gemeinschaftsschule.
Bereits 2004 wurde das achtjährige Gymnasium eingeführt und 2012 fand der erste G8-Abschluss in Baden-Württemberg statt. Parallel dazu wurde ab 2012/13 das G9 als Modell - mittlerweile an 44 Gymnasien - weitergeführt.
Der aktuelle Bildungsplan 2016 ist auf der Grundlage von G8 konzipiert worden.
Von Seiten der Landesregierung und den Ministerien gibt es keinerlei Bestrebungen, G9 auszuweiten – und es wird grundsätzlich beim achtjährigen Gymnasium im Südwesten bleiben.
Somit hat die Einführung des achtjährigen Gymnasiums nichts mit der Einführung der Gemeinschaftsschule zu tun. Mit mehr als 300 Gemeinschaftsschulen landesweit sowie über 50.000 Schülerinnen und Schülern hat sich die neue Schulart innerhalb kürzester Zeit in unserer Bildungslandschaft fest etabliert.
Die Gemeinschaftsschule mit ihrem eigenen pädagogischen Konzept ist für uns ein Erfolgsmodell mit Vorbildcharakter - nachweislich führt längeres gemeinsames Lernen zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Da Gemeinschaftsschulen ganztägig und inklusiv sind, können sie die Kinder individuell fördern und tragen zu mehr Chancengleichheit bei. Schüler*innen lernen hier entsprechend ihrer individuellen Leistungsfähigkeit im jeweiligen Fach auf unterschiedlichen Lernwegen – und können so ihre Fähigkeiten optimal entfalten.
Die abwechslungsreichen Lern- und Unterrichtsformen bieten ein Maximum an individuellen Lernprozessen mit einem Optimum an gemeinsamem Lernen. Darüber hinaus findet eine Orientierung an der Berufs- und Lebenswelt statt und der enge Kontakt mit den Eltern ist beispielhaft.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Lösch