Frage an Brigitte Lösch von Richard R.
Sehr geehrte Frau Lösch,
in den Stuttgarter Nachrichten vom 03.09.10 ist folgendes zu lesen:
Die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer bestreitet, dass es am Islamzentrum der Universität Tübingen Kontakte zur Muslimbruderschaft gibt. Doch an ernsthafter Überprüfung zeigt sie wenig Interesse.
Wie ist das möglich ?
Wollen die Grünen die Demokratie in D und BW abschaffen?
Ist der Politik nicht klar wie gefährlich die Muslimbrüderschaft ist.
Ich zitiere Ahmad Mansour: Ich habe das Gefühl, dass man sich hier zunehmend schwertut, Debatten um emotionale Themen sachlich zu führen. Seit 2015 mein Buch Generation Allah erschien, in dem ich erkläre, dass der Islam eine Mitverantwortung für die Entstehung von Terrorgruppen hat, lebe ich mit Personenschutz.
Das sagt doch schon alles.
Der Islam in D ist politisch und wird durch politischem Einfluss gesteuert.
Mir scheint eine faire Debatte über Integration in Deutschland ist momentan unmöglich. Alle politischen Lager weigern sich, die Komplexität der Probleme zu sehen: die Rechte, die Linke, die Islamisten sowieso.
Ich fordere die Politik auf, diesen Islamwahnsinn an deutschen Universitäten zu unterlassen.
Sonst droht in BW bei den nächsten Wahlen ein Fiasko !
Um Rückmeldung wird gebeten.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
R. R.
Sehr geehrter Herr R.,
danke für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch vom 03.09.2019.
In den Presseberichten, auf die Sie sich beziehen, wird im Wesentlichen darauf abgehoben, dass Besuche von Professoren des Zentrums für Islamische Theologie (ZITH) an Hochschulen oder Instituten stattgefunden haben, die in der Nähe zur Muslimbruderschaft verortet werden (so Universität Katar und College of Sharia and Islamic Studies), möglicherweise mit Muslimbrüdern Kontakt aufgenommen wurde und dass Gastvorträge am ZITH abgehalten werden, deren Dozentinnen und Dozenten möglicherweise Muslimbrüder sind.
Wie Sie sicher wissen, ist die Mitgliedschaft in der Muslimbruderschaft keine öffentlich zugängliche Information.
Das Wissenschaftsministerium steht aber mit dem Landesamt für Verfassungsschutz im Austausch. Auf Basis der Einschätzung des Landesamtes sind die Vorwürfe nicht gerechtfertigt.
Zur Forschung des ZITH gehört auch die Salafismusforschung, die Deradikalisierungsforschung oder die Forschung über die Muslimbruderschaft. Damit verbunden ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Muslimbrüdern und deren Ideologie, um Denkweisen zu verstehen und Probleme zu erkennen. Dies ist auch Voraussetzung, unsere Gesellschaft zu schützen und zu verteidigen.
Das ZITH lädt hierzu keine Fundamentalisten oder Radikalislamisten ein, was aber aufgrund des klandestinen Charakters der Bruderschaft nicht garantieren kann, dass im Einzelfall Forscher ans ZITH eingeladen werden, die Muslimbrüder sind.
Jede Forschung und Lehre muss im Rahmen der Verfassung stattfinden – das gilt ohne Abstriche auch für die islamische Theologie.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Lösch MdL