Frage an Birgit Stöver von Astrid M. bezüglich Jugend
Wie wollen Sie die Kinder- und Jugendhilfe verbessern?
Sehr geehrte Frau M.,
vielen Dank für Ihre Frage. Hierzu haben wir in unserem Wahlprogramm klare Forderungen und Ansichten formuliert:
Wir brauchen Jugendämter, die personell gut ausgestattet sind und ihrer Unterstützungs- und Kontrollfunktion, zum Beispiel gegenüber Pflegefamilien und Betreuungseinrichtungen, besser nachkommen können. Wir wollen in Qualifikation, Qualitätsmanagement und Jugendhilfeplanung investieren. Außerdem wollen wir die sozialen Berufe attraktiver machen und die Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhindern. Auch Pflegeeltern, insbesondere von behinderten Kindern und Bereitschaftspflegeeltern, benötigen mehr Unterstützung bei ihrer wichtigen und wertvollen Tätigkeit.
Kinderschutz darf nicht an administrativen Defiziten oder an zu wenig Personal scheitern. Zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder werden wir die Qualifikation aller Berufsgruppen intensivieren, die im Kinderschutz involviert sind. Das betrifft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamts und sozialer Einrichtungen, die Polizei, Verfahrensbeistände, Umgangspflegekräfte, Sachverständige und Familienrichterinnen und -richter, aber auch Pädagoginnen und Pädagogen in Schulen und Kindergärten sowie Ehren- und Hauptamtliche in Vereinen und Religionsgemeinschaften.
Damit Sachverständige in familiengerichtlichen Verfahren bestmöglich ausgebildet werden und Forschung in diesem Bereich vorangetrieben wird, wollen wir einen Lehrstuhl für Rechtspsychologie sowie ein Institut zur Qualitätsentwicklung in familiengerichtlichen Verfahren etablieren. An diesem sollen auch Curricula für die Aus- und Fortbildung von Familienrichterinnen und -richtern entwickelt werden. Wir werden die Kooperation und die Kommunikation zwischen den professionellen Akteuren wie Jugendamt, Polizei und Gerichten verbessern.
Die Aufgaben für den Kinderschutz müssen auf Landesebene gebündelt und einheitlich organisiert werden.
Die Empfehlungen der Enquete-Kommission „Kinderschutz und Kinderrechte stärken“ wollen wir umsetzen, wo nötig aber auch darüber hinausgehen.
Wir wollen die vom SPD-Senat vorgenommene Kürzung der offenen Kinder- und Jugendarbeit zurücknehmen und durch eine zugesicherte Übernahme von Tarifverträgen für den Zuwendungsbereich eine auskömmliche Finanzierung der Kinder- und Jugendhilfe erreichen.
Gruß
Birgit Stöver