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Birgit Stöver
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Frage von Michael R. •

Frage an Birgit Stöver von Michael R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Stöver,

in der gestrigen Bürgerschafts-Debatte haben Sie die Bedeutung der Wilhelmsburger Reichsstraße hervorgehoben und, zu Frau Sudmann gewandt, gesagt: "Wenn Sie es lieber hätten , Frau Sudmann, dass die Hamburger zu Fuss nach Hamburg kommen, dann ist das nicht der richtige Weg".
Nein, das kann man wirklich nicht erwarten.
Ich weiß nicht, ob Sie schon davon gehört haben, aber die meisten Menschen pendeln zwischen Hamburg und Harburg und dem Umfeld nicht zu Fuß, aber auch nicht auf der Wilhelmsburger Reichsstraße, sondern mit der S-Bahn und teilweise dem Metronom. (Zur Info: es gibt zwei S-Bahn-Linien zwischen Harburg und Hamburg und zwei Metronom-Linien zwischen Hamburg, Harburg und Lüneburg/Bremen).
Die "freie Fahrt" mit dem Auto durch Wilhelmsburg verdanken Sie den S-Bahn-Nutzern, die sicherlich dafür oft unbequerme Wege zum Bahnhof in Kauf nehmen müssen.
Würden alle diese nur die Alternative Auto oder zu Fuß sehen, könnten Sie die Wilhelmsburger Reichsstraße auch auf acht Spuren ausbauen - sie würde nicht reichen.

Die S-Bahn-Nutzer freilich haben es nicht leicht, weil die Züge übervoll sind, die S-Bahn schlicht keine Verstärkungs-Wagen mehr hat und Hamburg in den letzten 10 Jahren nichts getan hat, um mehr S-Bahn-Wagen zu beschaffen.

Und nun sollen mehr als 150 Millionen Euro ausgegeben werden, damit die Wilhelmsburger Reichsstraße auf Autobahngleichheit ausgebaut wird - und für einen besseren Öffentlichen Nahverkehr zwischen Harburg und Hamburg gibt es nicht mehr Geld. Finden Sie das gerecht? Und finden Sie das gut für die Mehrzahl der Harburger, die auf die S-Bahn angewiesen sind? Oder wollen Sie sich nur von Autofahrern wählen lassen.

Im übrigen: Gemäß Ihrer Logik müssen Sie fordern, dass auch die Bremer Straße, Winsener Straße und Cuxhavener Straße autobahngleich ausgebaut werden, damit die Menschen aus der Metropolregion schnell mit dem Auto nach Hamburg kommen.

Mit freundlichem Gruß
Michael Rothschuh

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Rothschuh,

herzlichen Dank für Ihre Frage, sie gibt mir die Möglichkeit, meine Position und die der CDU-Bürgerschaftsfraktion zu erläutern.

Sie sind als Mitglied des Beratungsgremiums ja für die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße und haben am Mittwoch die Debatte zu später Stunde anscheinend sehr genau verfolgt. Dann haben Sie sicher auch bemerkt, dass ich mich für den bestmöglichen Lärmschutz für die betroffenen Anwohner ausgesprochen habe. Zu unserer Position: Die Wilhelmsburger Reichsstraße wird heute täglich von 55.000 Autofahrern genutzt, die nicht mit der S-Bahn oder dem Metronom zu Ihrer Arbeitsstätte jenseits der Elbe oder auch in Wilhelmsburg fahren. Die Leistungsfähigkeit dieser Verkehrsader kann nicht eingeschränkt werden, das belegt die Verkehrsdichte auf A1 und der Wilhelmsburger Reichsstraße. Ich gebe Ihnen recht, dass es wünschenswert sogar opportun wäre, den ÖPNV in diesem Segment zu stärken. Nicht umsonst fordert die CDU-Fraktion ständig den Ausbau der U4 nicht nur zu den Elbbrücken sondern schlussendlich bis nach Harburg. Nur eine nicht ganz streckengleiche Verbindung würde erhebliche Vorteile bringen. Dennoch ist in unseren Forderungen ebenfalls die Frequenzerhöhung etwa durch eine S 32 oder aber eine verstärkte Fahrgastbeförderung durch verlängerte Züge enthalten. Diese ist jedoch nur durch die Deutsche Bahn zu realisieren, die Betreiberin der S-Bahnen Hamburg ist. Zusätzlich setzen wir uns seit Jahren für den Ausbau der P+R Stellplätze ein, damit mehr Pendler auf den ÖPNV umsteigen. Ihnen ist denke ich in meinem 5 Minuten Beitrag auch nicht entgangen, dass wir durchaus Ihren Forderungen nach Temporeduzierung und Querschnittsreduzierung der Straße aufgeschlossen sind, wenn die Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt wird. Es muss das optimale Tempo für die verlagerte Reichsstraße gefunden werden, damit der Verkehr am Fließen gehalten wird. Das ist übrigens nicht nur gut für die Autofahrer sondern hinsichtlich der Lärm- und Luftbelastung auch gut für die Anwohner. Beim Straßenquerschnitt wird es auf die Sicherheit der Autofahrer aber v.a. der LKW-Fahrer ankommen. Ist diese mit einem geringeren Querschnitt gewährleistet, können wir die Lösung mitgehen.

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema "Verkehr und Infrastruktur" haben, können Sie sich gern an mein Büro oder an mich direkt per Mail wendet.

Gruß

Birgit Stöver MdHB

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