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Birgit Schnieber-Jastram
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Frage von Ursula L. •

Frage an Birgit Schnieber-Jastram von Ursula L. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Schnieber-Jastram,

Ihre Antwort an Fr.Thumser zu "Direktive zum Schutz von Tieren in der Wissenschaft (COD 2008/0211)" lässt vermuten, dass Sie sich kaum oder nur unzureichend mit dem Thema „Tierversuche“ beschäftigt haben. Dennoch haben Sie eine so schwerwiegende Entscheidung getroffen und stimmen für eine den Tieren zum Nachteil gereichende veränderte Richtlinie.

Während Ärzte-gegen-Tierversuche darauf hinweisen, dass aus dem Tierversuch Schlüsse auf den Menschen zu ziehen eine nicht unerhebliche Gefahr für diesen bedeuten kann, befürworten Sie Tierversuche und begründen dies u.a. damit, dass das Wohl und die Gesundheit des Menschen im Vordergrund stehen müsse. Desweiteren behaupten Sie, dass es gegenwärtig keine alternativen Versuchsverfahren gibt.

Ich frage Sie, wie Sie zu dieser Behauptung kommen? Sind dann die Mediziner, die sich für eine Forschung OHNE Tierversuche aussprechen und auf die mittlerweile zahllosen innovativen Forschungsansätze – so genannte In-vitro-Methoden – hinweisen, die zudem auch nach Etablierung noch eine deutliche Kostenersparnis bringen würden, alles Lügner?

Mit tierfreundlichen Grüßen
Ursula Lindemann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Lindemann,

ich bin Journalistin und keine Ärztin. Ich maße mir deshalb nicht an, über die neusten medizinischen Entwicklungen ein wissenschaftliches Urteil fällen zu können. Als Politikerin bin ich vielmehr darauf angewiesen, mich von Fachleuten beraten zu lassen.
Und wenn diese das Europäische Parlament davon überzeugt haben, dass man einen ausgewogenen Standpunkt einnehmen muss, dann habe ich von meiner jetzigen Position kaum eine Möglichkeit, alle diese Aussagen wissenschaftlich zu überprüfen. Vielmehr muss ich mich nach Prüfung der Argumente entscheiden.
Das heißt ganz und gar nicht, dass ich die Ärzte, die sich gegen die Erweiterungen ausgesprochen haben, als Lügner bezeichne. Es gibt hier, wie übrigens in vielen Bereichen, verschiedene Ansichten unter den Fachleuten, d.h. keiner hat die absolute Wahrheit für sich gepachtet. Der Gegensatz zwischen Lügnern und Ehrlichen greift deshalb meiner Ansicht nach zu kurz. Ich bin aber selbstverständlich immer bereit, meinen Standpunkt zu überdenken. Das ist ja auch in der Richtlinie ausdrücklich vorgesehen. Die Alternativen zu den Versuchen sollen ständig überprüft werden.
Die nationale Umsetzung der Richtlinien kann übrigens weitergehen!

Mit freundlichen Grüßen,

Birgit Schnieber-Jastram